Vor Liga-Auftakt

SKN: Langer Weg zum kurzen Prozess

(Bild: Spusu SKN/Weber)

Mit einwöchiger Verspätung startet St. Pölten morgen in die neue Saison der 2. Liga. Seit 25 Jahren schaffte kein Absteiger sofortigen Aufstieg. Wohl mit ein Grund, warum das neue Trainerduo den Ball vorerst flach hält.

Die Harmonie unter den beiden Herren ist richtig spürbar, wenn man ihnen gegenüber sitzt. Auch wenn das Bild, das sich die „Krone“ beim jüngsten Besuch in der NV-Arena machen durfte, doch ungewöhnlich erschien. Finales Gespräch vor dem Ernstfall Meisterschaft mit DEM Trainer, zu dem erstmals DIE Trainer kamen. Neu, ungewöhnlich eben, aber nicht unangenehm.

(Bild: spusu SKN St. Pölten)

Stephan Helm und Emanuel Pogatetz bilden jene sportliche Speerspitze beim SKN, die den Klub nach dem Abstieg wieder ins Leben zurückführen soll. Beide hatten sich erst letzte Saison beim LASK als Spartentrainer kennen gelernt, schnell zueinander gefunden. „Sowohl menschlich als auch fachlich“, erklärt Helm.

(Bild: spusu SKN St. Pölten)

Der Doppelpass funktioniert im Interview fast blind, quasi im No-Look. Einmal antwortet Helm, dann wieder Pogatetz. „Der Verein wollte einen Umbruch, wir zwei sind ein Zeichen dafür“, sagt Pogatetz. Die Zeit beim LASK war für beide lehrreich, die Enttäuschung bei Pogatetz nach dem finalen Konflikt mit Chefcoach Dominik Thalhammer groß. „Andererseits hätten wir sonst diese Chance hier wohl nicht bekommen.“

Suche mit Sorgfalt
Die sie nun beim Schopf packen wollen. Einen Sportdirektor gibt es in St. Pölten nicht mehr, die Trainer durften jenen Kader zusammenstellen, der nach der peinliche Rasenposse in der NV-Arena mit einwöchiger Verspätung morgen Abend auswärts gegen Liefering in die 2. Liga startet. „Wir holten nur Spieler, die unsere Vorstellungen und Ideen verwirklichen wollen und auch können.“ Christian Ramsebner kam quasi vom LASK mit, ist der neue Kapitän.

„Wollen Basis legen“
Die Konkurrenz sieht sich im Titelkampf nur als Jäger. Helm bremst jedoch: „Wir wollen die Basis legen, dass sich der Verein nachhaltig etablieren kann. Nach einem Abstieg kann dieser Prozess dauern.“ Die Statistik gibt ihm diesbezüglich recht: Der letzte Klub, der sofort wieder aufstieg, war der FC Linz – vor exakt 25 Jahren.