Rolle wandelt sich

Corona-Lage: Was die Inzidenz nun ablöst

Österreich
24.07.2021 06:00

Die Inzidenz sagt aus, wie viele Menschen über einen Zeitraum hinweg neu erkrankt sind. Im Vorjahr stieg mit der Inzidenz auch die Zahl der Hospitalisierungen: Sie war also ein Warnhinweis, wie es mit den Kapazitäten unseres Gesundheitssystems aussah. Die Lage ist nun eine andere, die Bedeutung der Inzidenz auch. Vor einem Jahr hatte der Großteil der Bevölkerung noch keinen Stich, war also anfällig für das Virus. Mittlerweile sind viele Leute geimpft, allen voran die vulnerablen Gruppen.

Doch lässt vor allem Delta – laut dem Virologen Andreas Bergthaler bereits für bis zu 95 Prozent der Ansteckungen verantwortlich – die Infektionen steigen. Das trifft nun zumeist die Jüngeren, die noch nicht bzw. nicht ausreichend geimpft sind. Aber sie erkranken in der Regel auch weniger schwer und müssen weniger oft ins Krankenhaus.

Ein Mix aus Parametern zur Lage-Einschätzung
Deshalb kann die Inzidenz allein künftig nicht mehr ausschlaggebend sein. Zur Einschätzung der Lage könnte laut Bergthaler ein ganzer Mix aus Parametern herangezogen werden.

Damit wir allerdings gewappnet für die vierte Welle sind, vor der wir stehen, muss aber die Impfrate rasch noch gesteigert werden, appelliert Simulationsforscher Niki Popper: „Aktuell braucht es jedes Prozent.“ Auch Achim von Goedecke von der oberösterreichischen Ärztekammer ruft zum Stich auf; „als Schutz für sich und andere“.

„Es wird kein Sommer wie damals mehr“
Epidemiologe Gerald Gartlehner jedenfalls wäre weiterhin für eine Maskenpflicht zumindest in Innenräumen bei Großveranstaltungen. Und er lässt gegenüber Ö1 aufhorchen: „Es wird kein Sommer wie damals mehr werden, befürchte ich“, sagt er und ergänzt, was wir wohl alle denken: „Leider.“

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