Lockerung in Kraft

Keine Maskenpflicht im Klassenzimmer mehr

Österreich
15.06.2021 09:56

Ab sofort ist die Maskenpflicht im Klassenzimmer Geschichte - Schüler und Lehrer müssen seit Dienstag nur mehr außerhalb von Klassen- und Gruppenräumen Maske tragen. Außerdem gibt es für Oberstufenschüler keine Verpflichtung mehr, FFP2-Maske zu tragen. Auch bei ihnen reicht nun abseits des Klassenzimmers ein Mund-Nasen-Schutz. Die positive Entwicklung der Infektionslage hatte Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (Grüne) zu der Lockerung bewogen.

In den letzten Wochen bis zu den Sommerferien soll außerdem nach Möglichkeit zwar weiter im Freien geturnt werden, es sind nun aber auch im Turnsaal wieder Kontaktsportarten erlaubt. Bei ausreichendem Sicherheitsabstand ist auch Singen und Musizieren mit Blasinstrumenten in Innenräumen wieder möglich. Kann der Abstand nicht eingehalten werden, muss mit Maske gesungen werden. Außerdem können auch wieder Kooperationen mit außerschulischen Personen bzw. Vereinen im Schulgebäude stattfinden (derzeit nur im Freien).

Experte warnt: Lockerung schwer wieder rückgängig zu machen
Faßmann und Mückstein hatten die Erleichterungen mit den stabilen und weiterhin sinkenden Infektionszahlen begründet. Mikrobiologe Michael Wagner von der Uni Wien, Leiter der Schul-Gurgelstudie, sieht diesen Schritt angesichts der Infektionslage ohne Sorge. Er gab allerdings zu bedenken, dass die jetzt „gut funktionierende Maßnahme“ des Maskentragens im Unterricht ab der fünften Schulstufe im Herbst bei geänderter Infektionslage schwierig wiedereinzuführen sei. Virologin Dorothee Von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck plädierte angesichts der Zahlen zwar für einen entspannteren Sommer. Sie betonte aber auch, dass bei Ausbrüchen in einzelnen Bezirken dort wieder Maskenpflicht gelten müsse.

FPÖ gehen Lockerungen nicht weit genug
Die FPÖ fordert wiederum nach dem ihrer Meinung nach längst überfälligen Aus der Maskenpflicht am Sitzplatz nun auch ein Ende des „Testzwangs“ sowie der Maskenpflicht im übrigen Schulgebäude. „Die Maskenpflicht war von Anfang an völlig absurd“, erklärte der designierte FPÖ-Bundesparteiobmann Herbert Kickl am Montag. Durch die Tests würden die Schüler wiederum unter Generalverdacht gestellt und beim Warten auf das Ergebnis einer sinnlosen Stresssituation ausgesetzt.

Die Initiatoren der Online-Petition „Kinder in die Schule“, die am Dienstagvormittag knapp 21.000 Unterschriften hält, pochen unterdessen auf eine Evaluierung der Teststrategie an den Schulen. Die Initiatoren rund um den Grazer Gesundheitswissenschaftler Martin Sprenger wollen u.a. wissen, wie viele der in den Schulen durchgeführten Antigenschnelltests mit der aussagekräftigere PCR-Methode bestätigt wurden und wollen Clusteranalysen, um die Rolle der Schulen beim Infektionsgeschehen bewerten zu können. Die Maßnahme dürfe auf jeden Fall nur bei „einem erwiesenermaßen positiven Nutzen-Schaden-Verhältnis“ weitergeführt werden, so ihre Forderung.

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