Die „Krone“ bewegt:

Lassen wir die Kinder doch nicht im Stich!

Steiermark
17.05.2021 10:30
Corona hat den Bewegungsmangel der Steirer noch weiter verschärft. Die „Krone“ fordert im Namen aller Jungen eine rasche Kursänderung. Auch die drei Sport-Dachverbände drängen auf sofortiges Handeln.

Fast jedes zweite steirische Kind ist bereits übergewichtig, nur sechs Prozent der Mädchen zwischen 15 und 17 bewegen sich eine Stunde am Tag. Auch bei den Erwachsenen sind nicht einmal die Hälfte der Steirer die von der WHO empfohlenen 150 Minuten in der Woche in Bewegung, bis 2050 verdreifachen sich die Pflegekosten in unserem Bundesland – diese traurigen Statistiken ließen sich endlos fortsetzen. Und Corona hat diese prekäre Situation noch weiter verschärft. Deswegen fordern wir von der „Krone“ jetzt eine sofortige Kursänderung bei allen Entscheidungsträgern in Politik und den Bildungseinrichtungen ein. Die Wichtigkeit von Bewegung und Sport muss tief in der Gesellschaft verankert werden, so selbstverständlich wie etwa Mülltrennung oder Umweltschutz sein. Zum Start unserer Initiative machen sich die Sport-Dachverbandsbosse Luft. . .

Stefan Herker von der Sportunion bringt es gleich auf den Punkt: „Die Krise hat die Bewegungsarmut, vor allem bei den Kindern noch verschärft. Wenn wir nicht raschest entgegensteuern, muss gerade diese Generation die Zeche zahlen. Und das kann und darf im Sinne einer Generationenverantwortung einfach nicht sein. Wir müssen handeln. Jetzt und sofort.“

Auch ASKÖ-Präsident Gerhard Widmann fordert: „Jetzt ist genau die Zeit, vieles neu zu denken. Auch im Sportbereich. Unser Appell an die Politik: Nicht mehr zuschauen, handeln ist angesagt. Und zwar dringend. Auch im Namen des Generationen-Fair-Plays.“

Christian Purrer, der Präsident des ASVÖ, legt mit scharfen Tönen nach: „Wie lange können wir uns noch erlauben, Millionen nicht in Bewegung und Sport zu investieren? Der volkswirtschaftliche Schaden wird x-fach höher sein. Das können wir uns nicht leisten.“

Sport ist zudem ein gewaltiger, oft unterschätzter Wirtschaftsmotor in der Steiermark, auch die Bedeutung in Bereichen wie Inklusion, Integration oder Wertevermittlung ist enorm. Dazu noch ein paar – erschreckende – Zahlen:

Bereits elf Prozent der Kinder sind fettleibig.
84,5 Prozent der Mädchen und 71,2 % der Buben sind körperlich nicht aktiv genug.
71 Prozent der Zeit, die Kinder an Werktagen wach sind, sitzen sie.
Weltweit sterben 5,3 Millionen Menschen aufgrund von mangelnder Bewegung.

Zeit der Diskussionen muss vorbei sein
Es geht jetzt nicht darum, das x-te Einzelprojekt zu starten – die „Krone“ will alle Entscheidungsträger zusammenbringen, um nachhaltig einen Weg aus der Bewegungskrise zu schaffen. Schließlich belaufen sich die Kosten aufgrund mangelnder Bewegung in Österreich laut Studien jährlich auf 3,1 Milliarden Euro!

„An die Politik, an den Landeshauptmann, die Regierung und an die Bildungsdirektion: Wir sind bereit“, sind sich die drei Verbandschefs einig. Bereit sind auch die 4000 steirischen Sportvereine. Herker: „Mit zehn Millionen Euro pro Jahr in der Endausbaustufe können wir die Strukturen schaffen, um flächendeckend jedes Kind und jeden Jugendlichen täglich in Bewegung zu bringen.“ Purrer: „Die Zeit der Diskussionen ist vorbei. Wir müssen starten.“ Und Widmann: „Das Ganze muss zu einem gesellschaftspolitischem Vorzeigemodell werden.“ Die ersten Feedbacks aus den zuständigen Stellen im Land sind absolut positiv.

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