Britische Studie

Corona-Erkrankung führt zu besserem Impfschutz

Wissenschaft
07.05.2021 08:00

Alles spricht derzeit dafür, dass von Covid-19 Genesene für einen Impfschutz nur eine Impfdosis benötigen. Eine überstandene Erkrankung schützt dann in Kombination mit der Teilimpfung deutlich besser auch gegen gefürchtete Virusvarianten („britische“, „südafrikanische“ Variante). Das haben Wissenschaftler vom Londoner Imperial College herausgefunden.

Durchgeführt wurden die ins Detail gehenden Laboranalysen bei 22 Genesenen mit der derzeit als erforderlich angesehenen nachfolgenden einmaligen Impfung und mit 23 Personen ohne vorher überstandene Erkrankung, aber mit der ersten Impfdosis.

Einzelimpfung bei 90 Prozent nachweisbar
Die Probanden waren Krankenhausmitarbeiter, verwendet wurde der Impfstoff von Biontech/Pfizer. Die Erkrankungen lagen im Durchschnitt 39 Wochen vor der Impfung. „Die Ergebnisse waren sehr vielversprechend“, schrieb jetzt das Deutsche Ärzteblatt in einem Bericht. Die Einzelimpfung sei bei 90 Prozent der Genesenen nachweisbar gewesen.

Antikörper auch effektiv gegen Virus-Varianten
Dann ging es um die Bestimmung der Schutzrate mit nur einer Impfdosis der beiden Probandengruppe gegen die Virusvarienten. Das Deutsche Ärzteblatt: „Auch hier waren die Genesenen im Vorteil. Bei allen kam es nach der Einmalimpfung zu einer starken Antikörperantwort gegen B.1.1.7, bei 23 von 24 Genesenen waren die Antikörper auch in der Lage, B.1.351 zu neutralisieren.“

Demnach war die erzielte Abwehrreaktion gegen B.1.1.7 46-fach stärker als bei den nicht-vorerkrankten Personen nach der ersten Dosis. Bei B.1.351 war der Antikörperschutz sogar 63-fach stärker. Beunruhigend ist laut Rosemarie Boyton, dass 90 Prozent der nicht-vorerkrankten Personen keine neutralisierenden Antikörper gegen B.1.1.7 gebildet hatten, während ihr Immunsystem das Wuhan-Virus gut abwehrte.

Stärkere Immunantwort bei Kontakt mit Virus
Was in der wissenschaftlichen Untersuchung erneut herauskommt: Kontakt mit dem gesamten Virus im Rahmen einer Covid-19-Erkrankung löst offenbar eine stärkere Immunantwort aus. In Österreich haben bereits mehr als 580.000 Menschen eine Covid-19-Erkrankung überstanden. Sie dürften damit nach einer einmaligen Impfung bereits sehr breit gegen SARS-CoV-2 geschützt sein.

Fraglich erscheint mit den Studien aber die in einigen Ländern verfolgte Strategie, die zweite Teilimpfung zu verschieben, um mehr Menschen die Erstimpfung zukommen zu lassen.

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