Land der Erfinder

„Hier kann jeder zum Düsentrieb werden!“

Steiermark
17.04.2021 06:00

Allein im Vorjahr wurden 297 Erfindungen aus unserem Bundesland beim Europäischen Patentamt angemeldet - in Österreich waren es 2019 insgesamt 463. Ein Innovationsgarant ist die Grazer AVL List GmbH.

Schon in der Vergangenheit machten sich viele Steirer mit Erfindungen große Namen. Im Bereich der Mobilität der Zukunft spielt das Grazer Unternehmen AVL List im Konzert der ganz Großen eine bedeutende Rolle. Innovationen sind dabei essenziell, wie Robert Fischer, Geschäftsführer im Bereich Technik, betont: „Unsere Triebfeder ist, ständig Neues zu entwickeln.“ Mit „uns“ sind die knapp 4000 Mitarbeiter gemeint.

Unter den einzelnen Abteilungen findet praktisch ein Wettkampf statt – dort, wo am meisten Innovationen gelingen, landet schließlich auch das meiste Geld. „Wir haben auch kein eigenes Forschungsteam“, sagt Fischer, „bei uns kann jeder Einzelne zum Daniel Düsentrieb werden“. Der Honorarprofessor der Technischen Universität Graz hat übrigens selbst schon 360 Patente angemeldet. Wie ist eigentlich das Gefühl, wenn eine Idee tatsächlich aufgeht? „Sehr cool.“

Von der Idee bis hin zum Patent
Und so läuft’s (zusammengefasst) im Normalfall: Nach der Idee gibt es ein, zwei Wochen Zeit für die ersten Entwicklungen, dann folgt die Patentrecherche, eine Studie wird erstellt und dann das Patent eingereicht. „Ziel eines jeden Innovationsprojekt muss sein, am Ende des Tages damit Geld zu verdienen“, sagt Fischer. Natürlich ist das Ganze (knapp jede zweite Idee wird auch verwertet) auch ein Pokerspiel. Ein Beispiel: AVL entwickelte 2011 ein dediziertes Hybridgetriebe. „Und es hat niemanden interessiert“, erinnert sich Fischer. Bis vor vier, fünf Jahren: „Da sind viele aufgesprungen, bald fahren Millionen Autos damit.“

Man muss immer bis zu 20 Jahre vordenken
Die Grazer Experten müssen immer bis zu 20 Jahre vorausdenken. Eines ist für Fischer klar: „Die Zukunft wird nicht nur gesteuert von der besten technischen Lösung. Welche Innovationen sich durchsetzen, hängt von anderen Faktoren wie dem Zeitgeist oder der Politik ab.“ Was dem Profi unter den Nägeln brennt: „Es muss schnell auf regenerativen Strom gesetzt werden. Da führt kein Weg vorbei.“

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