Todesbrand in Traun

Nachbar: “Wir dachten, da ist ein Feuerwerk”

Oberösterreich
27.12.2010 09:14
Ein lautes Krachen hat Maria und Johann Leitner in der Nacht auf Sonntag kurz vor 1 Uhr früh in Traun im Bezirk Linz-Land aufgeschreckt. "Wir dachten zuerst, es sei ein Feuerwerk", sagte der Trauner, der dann im Obergeschoß des Nachbarhauses am Lärchenweg Flammen sah. Als die Feuerwehr anrückte, stand das Gebäude schon in Vollbrand - das Todesdrama nahm seinen Lauf.

Die Hausbesitzerin, eine 58-jährige, kinderlose und geschiedene Volksschullehrerin, die in einem Jahr in Pension gehen wollte, hatte offenbar noch ihre Eltern (82 und 85) geweckt und vor der Gefahr gewarnt. Doch bei dem Versuch zu flüchten brachen die drei nach wenigen Sekunden in den Rauchgasen zusammen und verbrannten. Eine Obduktion am Montag hat die Todesursache bestätigt. Die Eltern waren erst am Heiligen Abend zu Besuch gekommen.

Das Feuer war im ersten Stock, wo auch die Schlafzimmer liegen, ausgebrochen. "Mit höchstwahrscheinlicher Sicherheit durch eine brennende Kerze", erklärte Sicherheitsdirektor Alois Lißl nach ersten Ermittlungen der LKA-Brandgruppe. Laut Zeugen waren sowohl im Parterre als auch im ersten Stock Kerzen aufgestellt. Genau lässt sich die Ursache nicht mehr klären - die Zerstörungen durch die Hitze sind zu groß.

Die Flammen fraßen sich durch die Tramdecken nach oben und unten durch. Als es dann durch berstende Fensterscheiben zum "flash over" kam, wurde das Gebäudeinnere völlig zerstört, es bestand Einsturzgefahr.

"Wir wussten von Nachbarn, dass noch drei Personen im Haus sein dürften, aber wir hatten wegen des massiven Brandes und akuter Einsturzgefahr keine Chance auf einen Innenangriff", schildert Feuerwehr-Einsatzleiter Oskar Reitberger (Interview in der Infobox).

Trauner geschockt
Die Nachricht über diese Tragödie erschüttert nicht nur Nachbarn und Kollegen der Pädagogin: Den ganzen Sonntag über kamen immer wieder Buben und Mädchen zum zerstörten Haus, in dem sie ihre Lehrerin verloren haben. Und am Linzer Spallerhof trauert der Pensionistenverband um die beiden toten Pensionisten, die dort sehr engagierte Mitglieder waren.

Die Identität der drei Todesopfer soll noch durch eine DNA-Analyse endgültig abgeklärt werden. Durch die Obduktion konnte bislang nur eine der Leichen zugeordnet werden.

Von Johann Haginger, Markus Schütz ("OÖ Krone") und ooe.krone.at

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