Corona-Patienten

Wien hat „streng genommen gar kein freies Bett“

Wien
24.03.2021 15:40

Die Zahl jener Menschen, die aufgrund einer Coronavirus-Erkrankung intensivmedizinisch betreut werden müssen, steigt - wie berichtet - weiter und hat zuletzt einen neuen Höchstwert erklommen. Weil auch die Zahl der Infektionen steigt, hat der Wiener Gesundheitsverbund mit der weiteren Aufstockung der Intensivkapazitäten begonnen. Laut einer Sprecherin können damit maximal 310 Corona-Patienten intensivbetreut werden. Derzeit sind es 176.

Die am AGES-Dashboard genannte, nur 52-prozentige Auslastung der Intensivbetten ist demnach missverständlich. Das AGES-Dashboard weist (mit Stand Dienstag) 493 verfügbare Intensivbetten in ganz Österreich aus. Allerdings sei nur ein Teil dieser Betten wirklich aktuell verfügbar, wie Herwig Ostermann von der Gesundheit Österreich (GÖG) im Gespräch mit der Austria Presse Agentur erklärt. Denn als „verfügbar“ werden auch all jene Betten gezählt, die binnen einer Woche mobilisiert werden können. Öffentlich ausgewiesen wird diese Unterscheidung allerdings nicht.

Planbare Operationen müssen verschoben werden
Nina Brenner-Küng vom Wiener Gesundheitsverbund weist gegenüber der APA aber darauf hin, dass die Auslastung der Intensivstationen schon in normalen Zeiten zwischen 80 und 85 Prozent liege. Derzeit sei sie noch höher. Der Wiener Gesundheitsverbund hatte in den vergangenen Tagen immer wieder auf den Ernst der Lage in den Spitälern aufmerksam gemacht. Am Mittwoch hieß es: „Wir haben streng genommen gar kein freies Bett“. Um die steigende Zahl an Corona-Patienten unterbringen zu können, müssen planbare Operationen verschoben werden, was bereits geschieht. Damit soll die maximale Kapazität von aktuell 230 auf etwa 310 aufgestockt werden.

Letztere Zahl würde in etwa der Gesamtsumme der von der AGES für Wien ausgewiesenen Intensivkapazität (318) entsprechen. Erschwert wird der Überblick für Wien dadurch, dass die Hauptstadt laut Ostermann als einziges Bundesland ihre Zahlen nicht über eine automatische Datenschnittstelle an den Bund liefert. Daher wird für Wien auf die Zahlen der täglichen Morgenmeldung im Corona-Krisenstab zurückgegriffen. Dabei wird nicht gesondert erhoben, wie viele der noch freien Intensivbetten unmittelbar für Covid-Patienten zur Verfügung stehen.

In anderen Bundesländern mehr Informationen verfügbar
Insbesondere für die anderen Bundesländer sind somit mehr Informationen verfügbar als über das AGES-Dashboard abrufbar sind. Unter anderem gibt es für die Länder auch tagesaktuelle Zahlen zum Anteil der freien Beatmungsgeräte und des einsatzfähigen Personals in den Intensivstationen. Das diesbezügliche Reporting sei seit einigen Monaten etabliert, betont Ostermann.
Mittlerweile wird ein Teil dieser Zahlen auch veröffentlicht - allerdings nur einmal pro Woche im Bericht der Corona-Ampelkommission. Demnach war vorige Woche mehr als die Hälfte der Beatmungsgeräte frei. Besonders wenige waren es aber im Burgenland (11 Prozent) und in Tirol (27 Prozent). Gerade für Wien enthielt der Bericht hier aber noch keine Angaben.

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