Spannender geht es kaum. Vor der finalen Weltcupwoche im alpinen Skisport in Lenzerheide (Schweiz) sind sieben der zehn Wertungen noch offen.
Herren, Gesamtweltcup (-):
So spannend hat es Alexis Pinturault sicher nicht machen wollen: der seit 2013 ernsthaft und bisher erfolglos dem Gesamtweltcup hinterherjagende Franzose hat vor den finalen Rennen nur 31 Zähler Vorsprung auf den Schweizer Marco Odermatt. Zuletzt zeigte Pinturault Nerven, wohingegen Odermatt mit der „Nichts zu verlieren“-Devise Punkte en masse sammelte. Dahinter geht es um Rang drei zwischen dem Schweizer Loic Meillard (SUI) sowie den Österreichern Marco Schwarz, Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr eng zu.
Abfahrt (-):
Das Duell um die Kugel heißt am Mittwoch Beat Feuz gegen Matthias Mayer. Der Kärntner hat 68 Zähler Rückstand auf den Schweizer, der zum vierten Mal en suite die kleine Kristallkugel für die Abfahrtswertung gewinnen könnte. Er würde mit seinem Landsmann Didier Cuche gleichziehen. Rekordhalter ist mit fünf Kugeln Franz Klammer, der von 1975 bis 1978 vier in Folge sowie eine 1983 errang. Für Österreich wäre es das erste Abfahrtskristall seit Klaus Kröll 2012.
Super-G (-):
Weltmeister Vincent Kriechmayr geht am Donnerstag mit 83 Punkten Vorsprung auf Marco Odermatt in den letzten Super-G der Saison. Selbst bei einem Sieg der Schweizers müsste der Oberösterreicher nur 14. werden. Vorsicht ist dennoch geboten: erstens passiert ein Ausfall im Super-G schnell, zweitens kommt das Gelände Odermatt entgegen. Österreichs Herrenteam wartet seit 2008 und Hannes Reichelt auf eine Super-G-Kugel.
Riesentorlauf (-):
Im vorletzten Rennen der Saison schnappte Marco Odermatt dem noch auf seine erste Riesentorlauf-Kristallkugel wartenden Alexis Pinturault die Führung weg, liegt nun 25 Zähler voran. Das heißt auch bei einem Sieg Pinturaults - er war seit 2013 am Saisonende immer in den Top drei - dürfte Odermatt nicht besser als Dritter werden. Der achtplatzierte Stefan Brennsteiner kann sich noch um ein oder zwei Ränge in der Endabrechnung verbessern.
Slalom (+):
Nach Marcel Hirscher 2019 kommt der Slalom-Kugelgewinner mit Marco Schwarz wieder aus Österreich. Der Kärntner liegt uneinholbare 122 Punkte vor dem Schweizer Ramon Zenhäusern und darf sich in Lenzerheide sein erstes Kristall abholen und daheim in den Trophäenschrank stellen. Für den fünftplatzierten Manuel Feller könnte es noch auf Rang vier nach vor gehen.
Damen:
Gesamtweltcup (-):
Rechnerisch haben noch drei Athletinnen die Chance auf die große Kugel, es läuft aber auf einen finalen Schlagabtausch der Slowakin Petra Vlhova (1.352) mit der Schweizerin Lara Gut-Behrami (1.256) hinaus, deren Landsfrau Michelle Gisin (1.025) wird in die Entscheidung nicht mehr eingreifen können. Gut-Behrami steht damit in den Speed-Disziplinen am Mittwoch und Donnerstag unter Druck, sie wird den 96-Punkte-Rückstand in einem deutlichen Vorsprung ummünzen müssen. Im Slalom am Samstag hat sie keine realistische Chance auf Punkte, also gut möglich, dass erst der Riesentorlauf am Sonntag die Entscheidung bringt. Beste Österreicherin ist Katharina Liensberger als Siebente.
Abfahrt (-):
Die vierfache Saisonsiegerin Sofia Goggia kündigte nach ihrer Verletzungspause ein überraschendes Comeback an, sie geht auf den zweiten Abfahrtskugelgewinn nach 2018 los. Die Italienerin hat 70 Punkte Vorsprung auf Titelverteidigerin Corinne Suter aus der Schweiz sowie 97 auf deren Landsfrau Lara Gut-Behrami. Diese gewann zuletzt beide Abfahrten im Fassatal. Tamara Tippler könnte sich von Position sieben aus noch um ein oder zwei Ränge verbessern.
Super-G (+):
Lara Gut-Behrami steht als Disziplinsiegerin fest, für die Schweizerin ist es die dritte Super-G-Kugel nach 2013/14 und 2015/16. Die derzeit viertplatzierte Tamara Tippler kann bei 51 Zählern Rückstand auf die Zweite Federica Brignone (ITA) und 38 auf die Vierte Corinne Suter noch aufs Stockerl hüpfen.
Riesentorlauf (+): Marta Bassino darf sich über die kleine Kristallkugel für die Riesentorlaufwertung freuen. Die Italienerin ist mit 148 Zählern Vorsprung auf die Französin Tessa Worley nicht mehr einzuholen. Derzeit beste Österreicherin ist WM-Bronzemedaillengewinnerin Katharina Liensberger als Zwölfte, für die Vorarlbergerin ist ebenso wie für die nur einen Zähler dahinter liegende Ramona Siebenhofer eine deutliche Rangverbesserung noch möglich.
Slalom (-): Showdown in der Lenzerheide: Petra Vlhova geht mit 22 Zählern Vorsprung auf Katharina Liensberger und 37 auf die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin in das finale Rennen. Für Österreich wäre es die erste Slalomkugel seit Marlies Schild 2012 und für Liensberger das erste Kristall überhaupt. Shiffrin würde sich über die siebente Slalomkugel freuen, Titelverteidigerin Vlhova über die zweite.
Es wird ein Krimi. Wir halten Sie am Laufenden.
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