Wollen Stoff bestellen

Abflug für „Austro-Sputnik“: Unmut bei Ärzten

Österreich
24.02.2021 06:00

Obwohl es keine Zulassung für russischen Corona-Impfstoff in Österreich gibt, wollen ihn manche Ärzte jetzt auf eigene Faust bestellen. Hierzulande herstellen kann man ihn noch nicht.

Der Impfstoff aus Russland sorgte zu Beginn seines Abfluges ins Corona-Universum für Kopfschütteln. Mittlerweile gilt „Sputnik V“, wie die Russen ihren Impfstoff nennen, als probates Mittel im Kampf gegen das Virus. Länder wie Ungarn haben es sich gesichert, auch Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) ist interessiert, will es in Österreich produzieren lassen und einsetzen, sobald die EU-Zulassung erfolgt ist. An der einzigen Impfstoff-Produktionsstätte in Österreich in Orth an der Donau (Pfizer) weiß man allerdings nichts von solch einem Auftrag, die Umrüstung für die Herstellung würde zudem etliche Monate dauern.

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Der Impfstoff ist absolut tauglich. Die Ungarn haben ihn sich schon gesichert, die sind clever. Ich mache das jetzt auch.

Michael Zimpfer, Professor an der MedUni Wien

Mediziner wollen nicht mehr warten
Manche Mediziner wollen nicht so lange warten. Wie Michael Zimpfer, Professor an der MedUni Wien: „Der Impfstoff ist absolut tauglich. Die Ungarn haben ihn sich schon gesichert, die sind clever. Ich mache das jetzt auch.“ Zimpfer, der sich auf seinen Kollegen, den Infektiologen Florian Thalhammer, beruft, der jüngst in der „Krone“ „Sputnik V“ die Treffsicherheit einer Kalaschnikow attestierte, versucht, über gute Kontakte nach Russland den Stoff für seine Patienten, zu besorgen. Ohne Rücksicht auf persönliche Verluste. „Ich bin gespannt auf die Reaktionen.“ In zwei bis drei Wochen soll dann die Ware einlangen.

Weit hinter Erwartungen
Die aktuellen Zahlen sind beunruhigend. Entgegen der Regierungsankündigung, dass Mitte Februar alle Über-80-Jährigen geimpft sein würden, stellt sich (auch weil der angebliche Joker AstraZeneca bei Über-65-Jährigen noch nicht sticht) heraus, dass man weit hinter den Erwartungen liegt. Aktueller Stand laut Gesundheitsministerium: In der Gruppe 80 plus sind zwölf Prozent zweimal geimpft, 18 Prozent einmal. In der Gruppe 85 plus sind 22 Prozent zweimal geimpft. Auch die „Krone“ erreichen seit Wochen Anrufe von Angehörigen alter und kranker Menschen, die noch keinen Impftermin haben.

Für eine Zulassung von „Sputnik V“ steht derzeit noch kein Termin in Österreich fest, vorher kann er aber nicht legal angewendet werden. Laut EU fehlen noch wichtige Datensätze.

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