Unübliche Übergabe
Atomcodes sind nun in Präsident Bidens Händen
Mit seiner Amtseinführung hat US-Präsident Joe Biden am Mittwoch auch Zugang zu den Codes für das Atomwaffenarsenal erhalten. Aufgrund der Weigerung seines Vorgängers Donald Trump, an der Vereidigung in Washington teilzunehmen, konnte die Übergabe des Atomkoffers diesmal nicht wie üblich diskret hinter der Tribüne erfolgen.
Als Trump am Mittwochmorgen Washington verließ, hatte er als noch amtierender Präsident einen Atomkoffer dabei. Die dazugehörigen Codes wurden aber mit dem Amtseid Bidens um 12 Uhr Ortszeit ungültig. Biden erhielt einen anderen Koffer mit neuen Codes. Es war das erste Mal, dass dieses Prozedere notwendig wurde. In der Regel stehen drei Atomkoffer bereit: einer beim Präsidenten, einer beim Vizepräsidenten, der bei Tod oder Krankheit des Präsidenten übernehmen muss, und ein dritter als Ersatz.
Angst vor Atomschlag unter Trump
In den Vereinigten Staaten hat der Präsident als Oberbefehlshaber der Streitkräfte die alleinige Kontrolle über das Atomwaffenarsenal. Unter Trump hatten die Demokraten große Sorge, dass „ein instabiler Präsident militärische Kampfhandlungen einleitet oder auf die Abschusscodes zugreift und einen Atomschlag befiehlt“, wie es die Vorsitzende des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi in einem Schreiben an die demokratischen Abgeordneten formulierte.
„Wohlwollender Brief" für Biden
Doch auch wenn Trump der Zeremonie zur Vereidigung seines Nachfolgers nicht beiwohnte und mit langjährigen Traditionen brach, so hinterließ er immerhin einen Brief an Biden, so wie das noch jeder scheidende Präsident seit Ronald Reagan tat. Der neue Präsident sagte, Trump habe ihm „einen sehr wohlwollenden Brief“ hinterlassen. Weil es sich bei dem Brief um eine persönliche Angelegenheit handle, wolle er nicht darüber sprechen, solange er nicht mit Trump geredet habe.
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