Saab 105 ausgemustert

„Goldener Tiger“ flog ein letztes Mal – ins Museum

Österreich
13.01.2021 15:41

Vor zahlreichen Schaulustigen hat am Mittwoch eine der letzten Saab 105 OE des Bundesheeres ihre vorläufige Ruhestätte bezogen: Im Hangar 7 von Red Bull, wo die wegen ihres Anstrichs liebevoll „Golden Tiger“ genannte Maschine bis Jahresmitte ausgestellt und der Bevölkerung präsentiert wird (siehe Video oben).

Vor zwei Wochen sicherten sie noch den Luftraum über Österreich, nun werden sie auf Museen in ganz Europa verteilt: Die Saab 105 OE-Jets des Bundesheeres, die ein halbes Jahrhundert lang am Himmel über Österreich im Dienst standen, bis sie mit Jahresende 2020 ausgemustert wurden.

Bilder: Letzte Landung am Mittwoch in Salzburg

Landung im Salzburger Luftfahrt-Mekka
Von den zwölf verbliebenen Maschinen legte nun die „Golden Tiger“, ein besonders aufwändig bemaltes Jubiläumsexemplar, ihre letzten Meter in der Luft zurück - und fand am Mittwoch einen adäquaten Alterssitz. Im Hangar 7 von Red Bull, einem Luftfahrtmuseum am Salzburger Flughafen und Mekka für Luftfahrtenthusiasten, wird der Flieger voraussichtlich bis Jahresmitte zu besichtigen sein. Zumindest, sobald der Lockdown aufgehoben wird.

Ab jetzt nur mehr auf Rädern unterwegs
Für die Heerespiloten der Saab 105 OE - allesamt jünger als das Flugzeug - ein abrupter Abschied. Zwar stand das Ende des Jets als aktiver Luftraumüberwacher schon länger fest, doch für Trainingsflüge hätten einzelne Maschinen noch geflogen werden können. Doch daraus wird nichts: Kurz nach ihrer letzten Landung werden die Maschinen - die meisten kommen vorläufig nach Zeltweg - sofort flugunfähig gemacht, ein etwaiger Weitertransport erfolgt per Sattelschlepper.

Video: Ehrenrunde der Saab 105 OE Ende des vergangenen Jahres über Salzburg

Nachfolgeentscheidung nicht getroffen
Nachfolger für die Saab 105 OE gibt es aktuell übrigens keinen, die Eurofighter übernehmen die gesamte Luftraumüberwachung. Piloten werden im Ausland ausgebildet. Generalstabschef Robert Brieger sprach sich vergangenes Jahr erstaunlich klar dafür aus, nur mehr ein Flugzeug zu betreiben - in diesem Fall den Eurofighter: „Um in den nächsten maximal zehn Jahren den österreichischen Luftraum zu sichern, müssen wir ein bis zwei Piloten pro Jahr ausbilden. Nur dafür ein zweites System anzuschaffen, ist weder militärisch notwendig, noch von den Kosten her zu verantworten.“ 

Eurofighter mussten am Boden bleiben
Erst Anfang Dezember wurde allerdings sichtbar, was eine Ein-Flotten-Lösung an einem einzigen Standort bedeuten könnte: ein gewisses Ausfallsrisiko. Aufgrund eines Corona-Clusters bei der Flughafenfeuerwehr in Zeltweg mussten die Eurofighter am Boden bleiben. Stattdessen stiegen die Saab 105 auf. Zu einem ihrer damals letzten Einsatzflüge.

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