Debatten im Netz

Wien-Wahl: Großes Interesse an Strache und Corona

Wien
05.10.2020 12:53

Der Wien-Wahlkampf geht in die letzte Woche. Bisher hat - angesichts der Corona-Pandemie wenig überraschend - das Thema Gesundheit die Debatte dominiert. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse des Instituts für Management- und Wirtschaftsforschung (IMWF). Diese zeigt auch, dass vor allem jener Spitzenkandidat, dessen Einzug ins Stadtparlament noch gar nicht fix ist, in Medien- und Social-Media-Beiträgen die höchste Aufmerksamkeit hatte: Heinz-Christian Strache.

Das IMWF hat für die am Montag präsentierte Studie rund 40.000 Aussagen aus öffentlichen Beiträgen zu Parteien und Spitzenkandidaten in Online-Medien, Blogs und sozialen Netzwerken zwischen 17. August und 1. Oktober gesammelt und im Hinblick auf die Wien-Wahl ausgewertet. Dabei zeigen sich durchaus interessante Details. So führt etwa Ex-Vizekanzler Strache mit 33 Prozent klar das Ranking der Spitzenkandidaten-Nennungen an. Erst deutlich dahinter folgt Gernot Blümel (ÖVP) - wohl wegen seiner Doppelrolle als Finanzminister und Wiener Spitzenkandidat, wie es hieß - mit 23,7 Prozent noch vor Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) mit 19 Prozent.

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Auch wenn Straches Partei in Umfragen nur bei rund fünf Prozent liegt, sieht man, dass die Auseinandersetzung mit ihm sehr stark war.

IMWF-Chef Axel Maireder

„Auch wenn Straches Partei in Umfragen nur bei rund fünf Prozent liegt, sieht man, dass die Auseinandersetzung mit ihm sehr stark war“, erklärte IMWF-Chef Axel Maireder. Wobei die hohe Aufmerksamkeit nicht unbedingt mit Rückenwind im Rennen um Stimmen gleichzusetzen ist. Denn für die Top-Position haben vor allem die Hauptwohnsitz-Debatte und der Ibiza-Skandal gesorgt. Letzterer gab überhaupt jede Menge Gesprächsstoff her: Nicht nur, dass fast die Hälfte aller Beiträge zum Team Strache im Zusammenhang mit Ibiza standen, lag die Causa in der allgemeinen Themenrangliste mit 12,4 Prozent an dritter Stelle - noch vor Bereichen wie Wirtschaft (11,9), Sicherheit (7,6), Klima (7,2) und Verkehr (6,9).

Jeder fünfte Beitrag thematisiert Gesundheit
Tonangebend in der inhaltlichen Auseinandersetzung war allerdings „ganz klar wegen Corona“ die Gesundheit - die in gut einem Fünftel der analysierten Beiträge Thema war. Die Auswertung zeigt zudem, dass die SPÖ in diesem Bereich stark präsent war. Das liege daran, dass die Roten mit Peter Hacker den Gesundheitsstadtrat und somit neben Bürgermeister Ludwig einen zweiten wichtigen Player in den vergangenen Wochen stellten, meinte Maireder. Platz 2 nahm die Migration - Stichwort Moria - mit 14,3 Prozent ein. Auffällig übrigens, dass bei den „FPÖ-Kernthemen“ Migration und Sicherheit die ÖVP wegen ihres harten Kurses präsenter gewesen sei als die Blauen, führte der IMWF-Chef aus.

In Wien gibt es eigene Teststraßen für Covid-19-Verdachtsfälle. (Bild: APA/STADT WIEN/DAVID BOHMANN)
In Wien gibt es eigene Teststraßen für Covid-19-Verdachtsfälle.

Klassische Themen der aktuellen Stadtregierungsparteien - also Arbeit, Wohnen, Bildung bei der SPÖ, Verkehr und Klimaschutz bei den Grünen - seien im Vorfeld der Wahl nur mittelmäßig bis wenig im Fokus gestanden. Das IMWF hat übrigens auch eine eigene Auswertung für einen der gefühlt stärksten Aufreger des Sommers gemacht - den Gürtelpool. Tatsächlich belegte das temporäre Schwimmbecken auf einer Gürtelkreuzung beim Westbahnhof mit 1,2 Prozent an Nennungen den letzten Platz im Themenranking.

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