Horrende Folgen

Wissenschaftler warnen vor Fake-Medikamenten

Leben
03.09.2020 15:01

Vor gefälschten und minderwertigen Impfstoffen, Medikamenten und medizinischen Produkten warnt nun ein Verbund von über 140 Wissenschaftsakademien. Fake-Medikamente könnten bis zu einer Million Todesopfer pro Jahr verursachen. Sicherheit, ein originales Produkt zu erwerben, bestehe oft nicht: „Jedes medizinische Produkt“ könne „gefälscht oder auf minderwertige Art und Weise hergestellt" sein. Die "Herstellung, Transport, Lagerung und Verkauf gefälschter und minderwertiger medizinischer Produkte“ sei ein Verbrechen, vor dem die Öffentlichkeit gewarnt werden müsse.

Der Handel mit Fake-Medikamenten nehme ständig zu. Diese würden Patienten nicht nur eine sichere und wirksame Behandlung vorenthalten. Sie könnten auch per se gefährlich sein, etwa wenn sie zu Arzneimittelresistenzen führen oder giftige Verbindungen enthalten, heißt es in einem Statement der InterAcademy Partnership (IAP).

Asiatischer Markt besonders betroffen
Betroffen davon seien vor allem Länder mit niedrigem Einkommen und begrenzten Möglichkeiten, solche Produkte vom Markt fernzuhalten. In einigen afrikanischen und asiatischen Ländern sei davon auszugehen, dass der Anteil von Fake-Medikamenten bei 20 bis 30 Prozent liege. Für bestimmte Produkte in Südostasien, etwa für Malariamedikamente, könnten es sogar 30 bis 50 Prozent sein.

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Jedes medizinische Produkt kann gefälscht oder auf minderwertige Art und Weise hergestellt werden, einschließlich innovativer Produkte und Generika, unabhängig von seinem Preis.

Forscher der IAP

Hälfte der im Internet angebotenen Produkte gefälscht?
Doch auch in vielen Ländern mit hohem Einkommen, darunter in Europa und den USA, habe das Problem besorgniserregende Ausmaße angenommen. „Jedes medizinische Produkt kann gefälscht oder auf minderwertige Art und Weise hergestellt werden, einschließlich innovativer Produkte und Generika, unabhängig von seinem Preis. Verkäufe über das Internet und auf dem freien Markt, die nationale Qualitätskontrollsysteme umgehen verschärfen die Situation“, warnen die Wissenschafter. In Europa könnten 50 Prozent der im Internet zum Verkauf angebotenen Produkte gefälscht sein.

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Herstellung, Transport, Lagerung und Verkauf gefälschter und minderwertiger medizinischer Produkte sind Verbrechen.

Yves Juillet, Nationale Medizinische Akademie Frankreich

Öffentlichkeit „muss gewarnt werden“
„Herstellung, Transport, Lagerung und Verkauf gefälschter und minderwertiger medizinischer Produkte sind Verbrechen. Wegen ihrer schwerwiegenden Folgen für die öffentliche und individuelle Gesundheit müssen diese so weit wie möglich verfolgt und bestraft werden“, erklärte Yves Juillet von der Nationalen Medizinischen Akademie Frankreichs. Die Öffentlichkeit müsse vor dem Risiko gewarnt werden, verschreibungspflichtige Medikamente über das Internet zu kaufen. Online sollten Medikamente nur über zertifizierte Internet-Apotheken erworben werden.

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(Bild: kmm)



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