Tumulte in Favoriten

Türkische Community: „Verurteilen Vorfälle scharf“

Wien
26.06.2020 16:22

Zum zweiten Mal in Folge haben Mitglieder der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“ am Donnerstagabend kurdische Demonstranten im Wiener Bezirk angegriffen. Am Freitag distanzierte sich dich türkische Community in Wien von den Angreifern: „Sie wollen damit nichts zu tun haben und distanzieren sich von diesen inakzeptablen Vorfällen und verurteilen diese scharf“, heißt es seitens der Türkischen Kulturgemeinde in Österreich (TKG).

Die TKG suchte laut Presseaussendung mit über 30 türkischen NGO-Vereinen und mehreren Unternehmen in Favoriten das Gespräch. Demnach sei die türkische Community über die plötzliche Eskalation verwundert.

„Probleme nicht hier in Wien austragen“
„Ich stamme aus der Türkei und lebe friedlich in Wien. Ich kenne diese Jugendlichen und auch die gegnerischen Vereine nicht“, berichtet Klein-Unternehmer Baba K. Das Geschäft des Türken wurde bei den Ausschreitungen demoliert. „Ich appelliere an die Menschen, die Probleme aus der Türkei bzw. zwischenmenschliche Probleme, nicht hier in Wien auszutragen“, so K.

Kritik an Polizei
Die TKG kritisiert aber auch das Vorgehen der Wiener Polizei: Warum erlaubt die Polizei Wien solche Versammlungen, obwohl es am Mittwoch schon Eskalationen gab, mitten in der Favoritenstraße, in der viele Menschen aus der Türkei leben. Die Kulturgemeinde appelliert daher an die Polizei sowie das Innenministerium, die beiden Gruppen in Favoriten nicht mehr aufeinandertreffen zu lassen und damit das Demonstrationsrecht unter „falschem Vorwand“ nicht missbrauchen zu lassen. „Was wird passieren, wenn sich hier tatsächlich Terroristen einmischen“, gibt die TKG zu denken.

„Hier nicht willkommen“
Die Mehrheit der Austro-Türken wolle die „Probleme aus der Türkei“ nicht nach Österreich importieren: Diejenigen, die Probleme aus der Türkei oder der Welt nach Wien bzw. nach Österreich bringen und daraus Politik machen wollen, sind hier nicht willkommen. Wir haben in Österreich genug Probleme. Wir wollen unsere Energie für Österreich verwenden und nicht für den Missbrauch aller Werte inkl. Religion bzw. Menschenrechte."

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