„Rigorose Kontrollen“

Coronavirus: Dritter Todesfall in Norditalien

Ausland
23.02.2020 18:21

Das neuartige Coronavirus breitet sich weiter in Norditalien aus. In der lombardischen Stadt Crema ist das dritte Todesopfer Italiens gemeldet worden, das auf das Virus zurückzuführen ist. Es handelt sich um eine krebskranke Patientin. Zuvor waren ein 78-jähriger Pensionist aus der Nähe von Padua und eine 75-Jährige aus der Provinz Lodi dem Virus erlegen.

Nach einem gehäuften Auftreten von Coronavirus-Fällen mit inzwischen drei Todesopfern und über 130 Erkrankungen ergreifen die norditalienischen Regionen Notstandsmaßnahmen.

Nicht nur, dass der weltberühmte Karneval in der Lagunenstadt Venedig abgesagt werden musste - die Kärntner Nachbarregion Friaul rief den Notstand aus, von Italien-Reisen wurde abgeraten. Rom will die am stärksten betroffene Städte gar abriegeln.

112 bestätigte Infektionsfälle in Lombardei
Giulio Gallera, Gesundheitsbeauftragte der norditalienischen Region Lombardei, erklärte, dass die von der Lombardei ergriffenen Vorbeugungsmaßnahmen mit der Isolierung von rund einem Dutzend Gemeinden im Raum von Lodi vorerst sieben Tage in Kraft bleiben werden. In der am stärksten betroffenen italienischen Region Lombardei gibt es laut Gallera bisher 112 bestätigte Infektionsfälle.

„Linie strengster Vorbeugung“
Italiens Premier Giuseppe Conte versicherte am Sonntag, dass sein Land durchaus rigoros zur Eingrenzung der Coronavirus-Epidemie vorgehen werde: „Wir haben bereits 4000 Kontrollen durchgeführt. Wir sind das erste Land in Europa, das strengere und gründlichere Kontrollen beschlossen hat. Von Anfang an haben wir uns für eine Linie strengster Vorbeugung entschlossen.“

Supermärkte gestürmt
Aus Sorge vor Problemen mit den Lebensmittellieferungen wurden am Wochenende in Mailand Supermärkte von Kunden regelrecht gestürmt. Desinfizierende Produkte und Atemschutzmasken sind in ganz Norditalien fast ausverkauft.

Inzwischen erhöht sich die Zahl jener Regionen, die in der nächsten Woche Schulen und Universitäten schließen und sportliche und kulturelle Events absagen werden. Neben der Lombardei, Venetien und Piemont ergriff auch die Emilia Romagna ähnliche Maßnahmen.

„Kein Grund zur Panik“
In Österreich beruhigt man: „Wir sind gut gerüstet in Österreich“, so Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Sonntagvormittag anlässlich der Verbreitung des neuartigen Coronavirus. „Es gibt keinen Grund zur Panik.“ Mit den italienischen Behörden sei man in enger Abstimmung.

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