Coronavirus in Italien

Nehammer: Grenzschließung „sehr rasch umzusetzen“

Österreich
23.02.2020 12:01

„Wir sind gut gerüstet in Österreich“, sagte Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) am Sonntagvormittag anlässlich der Verbreitung des neuartigen Coronavirus in Italien mit bisher zwei Todesfällen. „Es gibt keinen Grund zur Panik.“ Mit den italienischen Behörden sei man in enger Abstimmung. Österreicher, die sich in Italien aufhalten, können sich bei Problemen rund um den Ausbruch von SARS-CoV-2 an die österreichischen Vertretungen im Land wenden.

Nehammer habe sich zuvor im Einsatz- und Koordinationscenter (EKC) im Innenministerium von den Experten informieren hat lassen. Auffällig sei dabei der rasche Anstieg bei den Fallzahlen, die Lage im Nachbarland entwickle sich „dynamisch“.

„Wir sind in der glücklichen Lage, dass es keinen Fall in Österreich gibt. Die Lage in Italien nehme man sehr ernst“, so Nehammer. Der Einsatzstab des Innenministeriums werde am Montag erneut zusammenkommen. In Österreich gab es bisher 181 Verdachtsfälle, die sich alle nicht bestätigt haben.

Grenzschließung „sehr rasch umzusetzen
Betreffend die Forderung nach einer Schließung der Grenzen, verwies der Innenminister auf die Einschätzung der Experten: Grundsätzlich wäre ein solcher Schritt „sehr rasch umzusetzen“. Binnen Minuten bzw. binnen einer Stunde könnten Grenzkontrollen „hochgefahren werden“, erläuterte Franz Lang, Leiter des Bundeskriminalamts (BK) - abhängig davon, welche Maßnahmen, vor allem gesundheitsspezifischer Natur, man durchführen wolle.

Nehammer gab überdies bekannt, dass am Sonntag ein Transportflieger mit Hilfsgütern vom Flughafen Wien in Schwechat gestartet ist. Die Maschine soll rund 50 Tonnen medizinisches Material in die von der Epidemie hauptbetroffene chinesische Stadt Wuhan bringen.

Video: Die komplette Pressekonferenz mit Karl Nehammer

Italien will Städte abriegeln
Italien hat im Kampf gegen den schlimmsten Ausbruch des neuen Coronavirus in Europa drastische Maßnahmen gesetzt. Um eine weitere Ausbreitung im Norden des Landes zu unterbinden, sollen nun die am stärksten betroffenen Städte abgeriegelt werden, wie die italienische Regierung am Samstagabend mitteilte.

Botschaft mit Österreichern in Italien in Kontakt
Österreicher in Italien können sich bei Problemen an die österreichischen Vertretungen im Land wenden. Im Hinblick auf die bestätigten Infektionsfälle und die ergriffenen Maßnahmen würden die Informationen des Außenministeriums „zu Reisen und Aufenthalt in Italien regelmäßig aktualisiert“, sagte der stv. Sprecher Johannes Strasser. Das Generalkonsulat Mailand sowie die Botschaft in Rom stünden mit den Auslandsösterreichern in in Kontakt. 

Personen mit grippeähnlichen Symptomen in Italien sollten „auf keinen Fall zum Arzt oder ins Krankenhaus gehen“, hieß es weiter. Betroffene sollen vielmehr die Telefonnummer 1500 anrufen, um die weitere Vorgangsweise abzuklären. Konkrete Informationen über möglicherweise betroffene Österreicher lägen bisher nicht vor.

Hotline eingerichtet
Die Wirtschaftskammer richtet zudem wegen des Coronavirus ab Montag eine „Task Force“ namens „Wirtschaft COVID-19“ samt Hotline für betroffene Unternehmen aus Österreich ein. Ziel sei es, den Firmen beispielsweise beim Kontakt zu chinesischen Behörden zu helfen, wie es am Sonntag hieß.

Hotline der Wirtschaftskammer zum Coronavirus:
05/90900-4352 (Mo-Fr von 9 -17 Uhr)

In Wien durften unterdessen am Sonntagnachmittag die letzten vier aus China zurückgekehrten Personen, die sich einer zweiwöchigen Quarantäne unterziehen mussten, nach einer Abschlussuntersuchung ihre Isolation verlassen. Der Frau und ihren drei Kindern gehe es gut, teilte der Wiener Krankenanstaltenverbund (KAV) mit, alle Tests hinsichtlich des neuartigen Coronavirus seien negativ verlaufen.

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