Frage nach Mitschuld
Vater von Hanau-Killer im Visier der Mordermittler
Hatte der Attentäter von Hanau Mitwisser und Helfer? Dem geht die Polizei nun nach. Dabei soll jetzt der 72-jährige Vater des Schützen in den Fokus der Ermittler gerückt sein. Während der mutmaßliche Täter seine Mutter und sich selbst in der Mordnacht in der Wohnung erschossen hatte, überlebte Hans-Gerd R. unverletzt.
Schon vor dem Attentat seines Sohnes war der 72-Jährige der Polizei bestens bekannt. Seine Akte ist dick: Erpressung, Falschaussage, falsche Verdächtigung sowie üble Nachrede. Auch wenn er in der Tatnacht die Waffe nicht selbst in der Hand hatte, wird nun geprüft, ob der Vater „tatbegünstigend“ mitgewirkt hat.
Auch in Wohnhaus als Querulant verschrien
Auch in seinem Wohnhaus ist Hans-Gerd R. als Querulant verschrien. „Er machte immer wieder Ärger“, erzählt Nachbar Frank K. in der „Bild“-Zeitung. „Es ging oft um seine zwei abgemeldeten Autos, die vor den Garagen stehen. Immer war irgendwas. Immer kam er raus, machte Probleme. Hat sogar Mülltonnen der Nachbarn versteckt.“
Es ging oft um seine zwei abgemeldeten Autos, die vor den Garagen stehen. Immer war irgendwas. Immer kam er raus, machte Probleme. Hat sogar Mülltonnen der Nachbarn versteckt.
Nachbar Frank K.
Ein früherer Freund von Schütze Tobias R. berichtet, dass der Vater dem Sohn zu Schulzeiten verboten hatte, sich mit Migranten anzufreunden. Als der 43-Jährige vor knapp einem Jahr seine Arbeitsstelle bei einem Versicherungskonzern in München verlor, zog er wieder zu seinen Eltern. Laut „Business Insider“ erhielt der Täter Arbeitslosengeld. Weil er eine Fördermaßnahme ablehnte, wurde ihm das Geld aber im Herbst gestrichen.
Indessen tauchten jetzt auch Aufnahmen einer Überwachungskamera auf, die offenbar Tobias R. zeigen, wie er vom ersten Tatort, einer Shisha-Bar, flieht. Wie in dem Video zu sehen ist, sprintet der Schütze im Laufschritt durch eine Straße und wird von der Kamera nur etwa 50 Meter von der Shisha-Bar entfernt gefilmt - sogar die Waffe in seiner Hand ist zu sehen.
Kronen Zeitung/krone.at
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