"Viel zu teuer"

Verbraucherschutz kritisiert Amazon-Lebensmittelhandel

Web
15.07.2010 13:57
Deutsche Verbraucherschützer kritisieren den Online- Lebensmittelhandel von Amazon, weil ein Praxistest sehr enttäuschende Ergebnisse gebracht habe, erklärte Lebensmittel-Experte Armin Valet von der Verbraucherzentrale Hamburg. Die Kritikpunkte: Das Angebot sei teuer, umständlich und wenig transparent. "Es ist noch keine Alternative zum Supermarkteinkauf. Amazon muss nachbessern."

Das Angebot befinde sich auch erst in der Beta-Version, betonte  eine Sprecherin von Amazon dazu. "Wir sammeln Feedback unserer Kunden und optimieren Kundenbedürfnissen entsprechend unseren Shop."

Im Praxistest kaufte die Verbraucherschutzzentrale die gleichen Lebensmittel bei Amazon und bei einem lokalen Supermarkt. Ein typischer Familieneinkauf mit 31 verschiedenen Produkten wie Brot, Bananen, Marmelade und Kaffee war bei Amazon mehr als doppelt so teuer wie in besagtem Markt. Ein Single-Einkauf mit zehn Produkten erwies sich sogar als fast dreimal so teuer. "Neben den hohen Versandkosten trugen dazu die im Durchschnitt höheren Lebensmittelpreise bei Amazon bei", sagte Verbraucherschützer Valet.

Die Verbraucherschützer bemängeln auch lange Lieferzeiten und die mangelnde Kennzeichnung der Lebensmittel. So werde nur bei etwa jedem zehnten Produkt eine Liste der Zutaten angezeigt, und auch Allergiker würden schlecht informiert. "Das sind Verstöße gegen geltendes Recht", sagte Lebensmittel-Experte Valet. Amazon versprach Besserung: "Sollten relevante Informationen und Produktdetails auf unserer Website noch nicht vollständig sein, arbeiten wir umgehend daran und integrieren solche Details", sagte die Amazon-Sprecherin.

Amazon hatte vor etwa zwei Wochen auch Lebensmittel und Getränke in sein Online-Angebot in Deutschland aufgenommen, das bisher unter anderem Bücher, Elektronik, Spielzeug und Kleidung umfasste. Anfangs waren rund 35.000 Produkte von Gemüse, Fleisch und Fisch über Backwaren bis hin zu Delikatessen im Angebot. Inzwischen sind es nach Angaben der Amazon-Sprecherin schon etwa 60.000, darunter viele von rund 60 Partnerunternehmen. Nach Angaben des Anbieters ist dies die größte Auswahl an Lebensmitteln, die es online in Deutschland gibt.

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