Verschwörungstherorie

Trump zeigt nach Epsteins Tod auf die Clintons

Ausland
11.08.2019 12:22

Am Samstag ist Jeffrey Epstein in seiner Zelle in einem Gefägnis in Manhattan tot aufgefunden worden. Er hatte sich in der Nacht zuvor erhängt. Als die „New York Times“ darüber berichtete, der wegen Missbrauchs von minderjährigen Mädchen, Sexhandels und Verschwörung zum Sexhandel angeklagte Unternehmer sei nicht unter Selbstmord-Aufsicht gestanden, kochten im Netz die Verschwörungstheorien hoch. Einer, der sich rege an den Gerüchten um den Suizid des Milliardärs beteiligte und auf die Familie Clinton deutet, ist Donald Trump, US-Präsident und ein alter enger Freund Epsteins.

Wie starb der wegen Sexhandels und sexuellem Missbrauchs angeklagte Jeffrey Epstein, ehemals guter Freund von beiden, Donald Trump und Bill Clinton, tatsächlich? Das fragten sich nach der Nachricht um den Selbstmord des Milliardärs am Samstag viele. Denn angeblich stand der Hedgefonds-Manager, der schon einmal versucht haben soll, sich in der Zelle, in der er auf seinen Prozess wartete, das Leben zu nehmen, nicht unter Aufsicht.

Donald Trump befeuert Verschwörungstheorie um Epstein-Suizid
Viele Verschwörungstheorien verbreiteten sich in Windeseile im Netz. Mittendrin statt nur dabei: US-Präsident Donald Trump. Auf seiner Twitter-Seite verbreitete er ein Verschwörungs-Video, das von dem Komiker Terrence Williams aufgenommen wurde. Darin beschuldigt der Comedian die Familie des Ex-Präsidenten Bill Clinton, die Finger beim Tod Epsteins mit im Spiel gehabt zu haben.

„Er hatte Informationen über Bill Clinton und jetzt ist der Mann tot“, erklärte Williams in den Clip. Und weiter: „Gestorben durch Selbstmord unter 24/7-Selbstmord-Aufsicht? Ja, genau! Wie kann das passieren?“ Seine Fans forderte er zudem auf, sein Video zu retweeten, „wenn ihr darüber nicht überrascht seid“.

Anschuldigungen sind „lächerlich“
Nachdem Trump, der im Rennen um die US-Präsidentschaft über Hillary Clinton triumphiert hatte, den Clip von Williams retweetet hatte, dementierte ein Sprecher Bill Clintons die Anschuldigungen des Komikers. Sie seien „lächerlich und natürlich nicht wahr - und Donald Trump weiß das“, schrieb dieser.

Aber nicht nur der US-Präsident war sich schnell sicher: Beim Selbstmord von Epstein kann etwas nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. So deutete Floridas Senator Rick Scott an, dass weitere Personen in den Suizid des Milliardärs involviert sein könnten. Das Gefängnispersonal sollte seiner Meinung nach Antworten liefern. Und Rudy Giuliani, Ex-Bürgermeister von New York und Trump-Anwalt, sprang ebenfalls auf den Zug auf und twitterte: „Wer hat zugeschaut? Was zeigen die Kameraaufnahmen? Ist es nicht unvorstellbar, dass Epstein sich selbst aufgehängt hat, wäre da eine Selbstmord-Aufsicht gewesen?“

Auch Trump im Visier von Verschwörungstheoretikern
Gleichzeitig drehten viele liberale US-Amerikaner den Spieß um und mutmaßten, nicht Clinton, sondern Trump selbst könnte in Epsteins mysteriösen Selbstmord verwickelt sein. Unter dem Hashtag #TrumpBodyCount, was so viel heißt wie „Die Zahl der Trump-Leichen“, verbreiteten sich zahlreiche Theorien im Netz.

„Newsweek“-Kolumnist Seth Abramson etwa erklärte auf Twitter: „Versteht den Grund, warum russische Bots überall im Internet wilde Anschuldigungen über eine Clinton-Verbindung zu Epsteins Selbstmord verbreiten. Denn Schlüsselfiguren in den USA und im Ausland wissen, dass die Trump-Connection zu Epstein die echte Geschichte hier ist.“

Clinton und Trump mit Verbindungen zu Epstein
Nährboden für Verschwörungstheoretiker bieten jedenfalls die Verbindungen beider US-Präsidenten zu Jeffrey Epstein. Während Clinton zu seiner Zeit im Amt den Milliardär ins Weiße Haus eingeladen hatte, mehrfach mit dessen Privatjet geflogen war und ihn auf seiner Privat-Insel besucht hatte, war Trump ebenfalls mit dem Hedgefonds-Manager befreundet. Bei Partys in Epsteins Haus feierte der Präsident etwa genauso mit, wie er ihn in seinen Wintersitz Mar-a-Lago eingeladen hatte.

Brisant: Altes Party-Video zeigt Trump mit Epstein

Ende Juli dann distanzierte sich Trump jedoch von Epstein: Er habe vor langer Zeit einen Streit mit ihm gehabt und sei kein Fan von ihm. In einem Interview mit dem „New York Magazine“ 2002 hatte Trump Epstein dagegen als „großartigen Mann“ beschrieben. Damals sagte der noch nicht politisch aktive Immobilienmogul: „Es wird sogar erzählt, dass er schöne Frauen genauso mag wie ich. Und viele von denen sind eher von der jüngeren Sorte.“

Bereits einmal mit Markierungen am Hals bewusstlos aufgefunden
Die „New York Times“ berichtete unter Berufung auf einen Gefängnisvertreter, Epstein sei in der Haftanstalt zwar in einer besonderen Einheit mit strengeren Sicherheitsvorkehrungen untergebracht gewesen, er sei aber nicht unter besonderer Beobachtung wegen möglicher Suizidgefahr gestanden. Dabei war Epstein der Zeitung zufolge bereits im vergangenen Monat mit Markierungen am Hals bewusstlos in seiner Zelle aufgefunden worden. Gefängnisbehörden hätten schon damals wegen des Verdachts eines möglichen Selbstmordversuches ermittelt.

Epstein Tod in der Zelle „wirft ernste Fragen auf“
Mittlerweile hat das FBI auch im Suizid Epsteins Ermittlungen aufgenommen. Neben den Untersuchungen der Bundespolizei leitete Justizminister William Barr auch interne Ermittlungen im Ministerium in die Wege. „Herr Epsteins Tod wirft ernste Fragen auf, die beantwortet werden müssen“, twitterte dieser dazu.

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