Helmuth Pulai war 2007 als Vorstand in die Sparkasse Imst gekommen – "als Organisierer, nicht als Sanierer, denn zum Sanieren hat’s bei uns nichts gegeben", erklärte die versammelte Spitze des Aufsichtsrates und der neue Interims-Vorstand.
"Sukzessive gute Mitarbeiter verloren"
Helmuth Pulai hat sich offenbar in den folgenden Jahren nicht viele Freunde gemacht. Die Bank musste einen Aderlass verkraften: "Wir haben sukzessive gute Mitarbeiter verloren", erklärte Aufsichtsratschef Klaus Gstrein. "Nun drohten mehrere Führungskräfte mit Kündigung. Außerdem gab’s Auffassungsunterschiede über die zukünftige Linie der Bank." Die Entfernung des Vorstands sei keine überstürzte Aktion gewesen: "Es war eine Minute vor 12, wenn nicht gar 12."
Der aufsehenerregende Prozess um die 700.000 Euro der Gebrüder Nigg, die die Bank verzockt habe soll, habe mit dem Rauswurf des Vorstands nichts zu tun, sagte Gstrein, der als Anwalt in Imst tätig ist und nur einmal, 2004, mit der Causa Nigg in Berührung kam – "für eine halbe Stunde".
Neue Dreier-Spitze
Ob Pulai eine Abfertigung erhält und wie hoch diese ist, wollte niemand sagen. Sein Vertrag wäre bis 2012 gelaufen. Seinen Posten übernehmen für das nächste halbe Jahr Meinhard Reich und Christof Obererlacher, Martin Hasslwanter wird Direktor mit Generalvollmacht. Der Posten des Vorstandschefs wird neu ausgeschrieben.
Auswirkungen auf das Kundenverhalten haben die Turbulenzen keine. Einen Imageschaden räumen die Verantwortlichen aber ein.
von Philipp Neuner, Tiroler Krone
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.