Spritpreis-Proteste

Wut der „Gelben Westen“ schwappt auf Belgien über

Ausland
20.11.2018 11:20

Während die Spritpreis-Proteste in Frankreich (siehe Video oben) nach wie vor für Chaos im Land sorgen, schwappt nun die Wut der „Gelben Westen“ auch auf Belgien über. Am Dienstag wurde die Autobahn E19 von Mons nach Brüssel blockiert. Die Lage war laut dem Sender RTBF chaotisch: Ein Lastwagen habe Feuer gefangen, Bäume seien gefällt und über die Fahrbahn gelegt worden.

Auf Twitter wurden Bilder eines brennenden Tanklastwagens und von Räumfahrzeugen der Polizei geteilt, die Baumstämme von den Fahrbahnen schieben.

Urheber sind nach einem Bericht der Nachrichtenagentur Belga Demonstranten, die am Wochenende und am Montag versucht hätten, ein Kraftstofflager des Ölkonzerns Total bei Feluy rund 50 Kilometer südlich von Brüssel lahmzulegen. Am späten Dienstagvormittag berichtete der zuständige Gouverneur Tommy Leclercq, der Verkehr könne in beide Richtungen wieder rollen. Der Gouverneur hatte in der Früh einen Krisenplan ausgelöst.

Die Demonstranten zeigen sich weiterhin entschlossen, die Proteste in den kommenden Tagen fortzuführen. In sozialen Netzwerken wie Facebook verbreiteten sich Aufrufe zu einer Massenkundgebung in Paris am Samstag. Die Demonstranten sollten sich „zu Fuß, mit dem Pferd und mit dem Auto“ in ganz Paris verteilen, hieß es in einem Video eines Aktivisten, das mehr als 165.000-mal angeklickt wurde. „Am 24. November wird Paris eine tote Stadt sein.“

Ein Liter Super kostet in Frankreich zwei Euro
Die Protestbewegung der „Gelben Westen“ richtet sich gegen das Vorhaben der französischen Regierung von Staatschef Emmanuel Macron, die Steuern für Autofahrer im kommenden Jahr weiter zu erhöhen. Geplant ist unter anderem eine Anhebung der Abgaben auf Diesel und Benzin. Ein Liter Super kostet in Frankreich derzeit rund zwei Euro.

Premierminister Edouard Philippe hatte am Sonntagabend im Fernsehsender France 2 gesagt, die Regierung habe sowohl „die Wut“ als auch „das Leid, die Perspektivlosigkeit“ vernommen, die bei den Protestaktionen zum Ausdruck gekommen seien. Der Kurs sei jedoch „gut und wir werden ihn halten“. Die Regierung begründet die Angleichung von Diesel- und Benzinsteuer mit ökologischen Überlegungen.

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