Erst zum Schluss der Verhandlung am Grazer Straflandesgericht wurde klar: Ein gebürtiger Wiener (58) beging Dieseldiebstähle, um möglichst schnell wieder ins Gefängnis zu kommen. Kurz nach seiner Haftentlassung war er nämlich gleich wieder rückfällig geworden. Etliche Male tankte er Treibstoff und fuhr ohne zu bezahlen davon. 18 Monate Haft setzte es diesmal. Nicht rechtskräftig!
Schuldig im Sinne der Anklage, auch die Ausdehnung der Anklage macht dem gebürtigen Wiener nichts aus. Der Vorwurf: Er montierte gestohlene Kennzeichen auf sein Auto, um dann tanken zu gehen. Bezahlt hat der gelernte Schneider die Rechnungen aber nie. Videoaufzeichnungen überführten den Arbeitslosen, der mit 22 Vorstrafen negativ auffällt.
„Schaut man sich seine Vergangenheit an, wird klar, dass Not und Unbeholfenheit zur Verwirklichung seinen Taten geführt haben“, erklärt sein Verteidiger. „Ich hatte schon einen Grund für das alles“, meldet sich der Mann gegen Ende der Verhandlung zu Wort. „Ich hab’ immer gesagt, ich will wieder zurück ins Gefängnis“, sieht er offenbar keinen Grund mehr, in Freiheit leben zu wollen.
„Ich will noch ein paar Dinge aus dem Auto holen“
Ins Gefängnis geht’s auch wieder zurück. 18 Monate Haft bekommt der 58-Jährige aufgebrummt. Die nimmt er sofort an, gerne sogar. Die Staatsanwältin gibt keine Erklärung ab.
Nur um eines bittet der Angeklagte: Um zwei, drei Tage in Freiheit, damit er ein paar Dinge aus seinem Auto holen kann.
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