Aufopfernde Eltern

Betagtes Ehepaar aus Steinbrunn erhält “Pflegepreis”

(Bild: Bgld. Landesmedienservice)

Nicht jeder kann es, und viele wollen es auch gar nicht – kranke Menschen pflegen nämlich. Diejenigen zu ehren, die diesen Dienst an den Kranken und Schwachen verrichten, haben sich das Land Burgenland und die Allgemeine Unfallversicherungsanstalt vorgenommen und am Montagabend das Ehepaar Rosa und Franz Frasz aus Steinbrunn mit dem Pflegepreis 2009 ausgezeichnet. Die beiden Pensionisten pflegen nämlich seit 2006 ihren seit einem – unverschuldeten – Unfall gelähmten Sohn.

Anfang Mai 2006 radelte Franz Frasz jun., ehemaliger Profifußballer bei Admira Wacker und Kfz-Spengler, kurz vor acht Uhr zu einem beruflichen Termin von seinem Elternhaus in Steinbrunn nach Eisenstadt. Nach kurzer Fahrt stieß ihn jedoch ein Lieferwagen nieder, der Lenker beging Fahrerflucht. Ein Intensivmediziner wurde zufällig Augenzeuge des Unfalls und leistete erfolgreich Erste Hilfe.

49-Jähriger jede Sekunde auf fremde Hilfe angewiesen
Aufgrund schwerer Kopfverletzungen und Wirbelbrüche ist Franz Frasz jun. seit jenem Tag gelähmt und jede Sekunde auf fremde Hilfe angewiesen. Mit viel Mühe kann er mit seinen Händen Gegenstände halten, er kann sich artikulieren und an guten Tagen leichte Sätze formulieren. Die Eltern Rosa (72 Jahre alt) und Franz sen. (74) zögerten – trotz ihres Alters - keine Minute, die Pflege zu übernehmen und betreuen ihren Sohn Tag und Nacht unermüdlich.

Anerkennung durch Erholungsurlaub
Für diese Aufopferung zeichnete Soziallandesrat Peter Rezar das betagte Paar nun aus – neben einer Urkunde und dem Bronze-Relief "Sonnenstiege" des Künstlers Prof. Horst Aschermann besteht der Preis vor allem auch aus einem Urlaub in einem behindertengerechten Hotel, der von der Gewerkschaft Bau-Holz zur Verfügung gestellt wird. Während des Urlaubs besteht zudem die Möglichkeit, den behinderten Sohn in einem Rehabilitationszentrum aufzunehmen.