Die Versiebenfachung der Gewaltdelikte an Schulen binnen drei Jahren lassen bei FPÖ-Landtagsklubchef Herwig Mahr ganz laut die Alarmglocken schrillen. Er verlangt eine rasche Einführung von „Sanktionsmöglichkeiten“ für Lehrer, um den Trend von im Schnitt einem Vorfall pro Schultag zu stoppen.
Körperverletzungen und gefährliche Drohungen gehören mittlerweile leider schon zum Schulalltag dazu. Bei 182 Unterrichtstagen gab es im vergangenen Schuljahr 184 Gewalttaten, wobei 108 Fälle von Körperverletzung zur Anzeige gebracht worden sind. „2014 wurden dagegen insgesamt nur 26 Fälle von Gewalt registriert“, ist FPÖ-Klubobmann Herwig Mahr besorgt.
Sozialdienste für Fehlververhalten
Er fordert Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) und die künftige oberösterreichische Bildungsdirektion, die im Herbst ihre Arbeit aufnehmen soll, auf, die Position der Lehrer zu stärken. „Sie müssen wieder Respektspersonen werden und die Möglichkeit haben, Sanktionen zu setzen“, so Mahr.
Für „Time-out-Klassen“
Eine Wiedereinführung des „Staberls“ will er nicht, aber er kann sich vorstellen, dass Schüler bei unangebrachtem Verhalten Sozialdienste leisten müssen. Auch die befristete Wegweisung in sogenannte „Time-out-Klassen“ sei vorstellbar.
Grünen-Kritik an fehlendem Personal
Einigen Forderungen Mahrs kann sogar der Grüne Klubobmann und Bildungssprecher Gottfried Hirz etwas abgewinnen: „Das Reparieren von Sachen, die Schüler beschädigt haben, halte ich für durchaus sinnvoll. Die Arbeit muss aber einen pädagogischen Hintergrund haben. Der Schüler darf nicht die Arbeit der Putzfrau ersetzen!“ Das Wegweisen ins „stille Kämmerlein“ sei hingegen sehr problematisch. Die Möglichkeit dazu gäbe es schon, es müsse aber eine Betreuung anwesend sein. „Generell fehlt es an Personal, um jenen Klassen, in denen es zu Gewalt kommt, mehr Aufmerksamkeit schenken zu können.“
Mario Zeko, Kronen Zeitung
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