Die blutigen Angriffe von Asylwerbern und Flüchtlingen auf Passanten und Sicherheitskräfte in den vergangenen Tagen hatte Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) zum Anlass genommen, verstärkt Polizeikontrollen an von Migranten frequentierten Brennpunkten durchführen zu lassen. Am Dienstagabend artete eine Auseinandersetzung von etwa 20 jungen Männern an einem der Wiener Hotspots, dem Praterstern, in eine handfeste Schlägerei aus, ein Großeinsatz der Polizei war die Folge. Ein Leserreporter hielt einige Szenen auf Video fest.
In der Folge wurden auch Polizisten von den Männern verbal attackiert. Einem Aufgebot von privaten Sicherheitskräften und einer Vielzahl an Beamten gelang es aber, die hitzige Situation - im Hallenbereich des Pratersterns hielten sich laut Polizei zu diesem Zeitpunkt rund 50 bis 60 junge Männer meist afghanischer Herkunft mit „aggressiver Grundstimmung“ auf - in den Griff zu bekommen. Auch die WEGA war als Verstärkung zum Praterstern beordert worden, berichtete Polizeisprecher Harald Sörös Mittwochmittag. Zudem standen Rettungskräfte im Einsatz, um Verletzte zu verarzten. Schließlich wurden drei Verdächtige – es dürfte sich um Afghanen handeln – festgenommen.
Grund für die Festnahmen sei in zwei Fällen Widerstand gegen die Staatsgewalt gewesen, im dritten Fall das Delikt der „Anstandsverletzung“. So seien die einschreitenden Polizisten vonseiten der Anwesenden mit wüsten Beschimpfungen bedacht worden.
Nach verbüßter Haft in Anschlussschubhaft
Wie berichtet, hatte Innenminister Kickl am Dienstag angekündigt, die Fremdengesetze weiter zu verschärfen. So sollen künftig straffällig gewordene Asylwerber nach verbüßter Haftstrafe in sogenannte Anschlussschubhaft genommen werden. „Wenn Asylwerber in Haft sind, muss das Verfahren schnellstens zu Ende gebracht werden“, begründete Kickl den neuen Vorstoß. Ebenso werden künftig an den Wiener Hotspots, etwa dem Praterstern oder dem Brunnenmarkt, verstärkt Personenkontrollen durchgeführt.
Angriffe auf Passanten und Wachpersonal
Anlass für diese Schritte waren nicht zuletzt die jüngsten Messerattacken auf Passanten sowie Wachpersonal in Wien. So hatte der 23-jährige Jafar S. in der Vorwoche aus „Frust“ mit einem Messer auf eine Familie eingestochen, konnte festgenommen werden und sitzt nun wegen mehrfachen Mordversuchs in Haft. Mittlerweile spricht der dringend Tatverdächtige vom „Teufel, der ihm Böses will“ und ihn zu den Taten veranlasst habe.
In der Nacht auf Montag kam es zu einem weiteren Messerangriff, diesmal auf einen Wachposten des österreichischen Bundesheeres vor der Residenz des iranischen Botschafters in Hietzing. Der 23 Jahre alte Soldat erlitt eine Schnittwunde, überlebte wohl nur, weil er eine Schutzweste trug und wehrte den Angreifer mit Schüssen aus der Dienstwaffe ab. Der 26 Jahre alte Verdächtige, ein österreichischer Staatsbürger mit ägyptischen Wurzeln, erlag noch vor Ort seinen Verletzungen.
Zu einer weiteren Attacke kam es Dienstagfrüh, als ein 26-jähriger Afghane vor dem provisorischen Parlamentsgebäude am Heldenplatz auf einen Polizisten losging und diesen aus dem Dienstwagen zu zerren versuchte. Der Mann konnte überwältigt und festgenommen werden. Etwa zeitgleich wurde seitens des Landesamtes für Terrorismusbekämpfung eine Geheim-Warnung via Mail ausgegeben, gerichtet an alle Polizisten - mit dem Hinweis, verstärkt auf die Eigensicherung zu achten.
Kronen Zeitung/krone.at
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