Gewehre und Pistolen

Polizei deckt illegalen Waffenhandel auf

Österreich
07.03.2018 12:59

Erfolg für die österreichische Polizei: Ermittler konnten einen illegalen Waffenhandel aufdecken, der weit über die Grenzen Österreichs hinausgeht. Vom niederösterreichischen Bezirk Zwettl aus gelangten Schusswaffen nach Vorarlberg sowie in den Süden Deutschlands, ebenso in den Osten der Schweiz sowie nach Frankreich. In Österreich selbst konnten mehr als 150 Waffen sichergestellt werden. Ein terroristischer Hintergrund sei auszuschließen, betonte die Polizei.

Auf die Spur des illegalen Waffenhandels war die Polizei in Toulouse in Frankreich gekommen. Daraufhin wurden die Behörden in Deutschland verständigt, von dort breiteten sich die Ermittlungen nach Österreich aus. In einem großen Bauernhaus im Bezirk Zwettl stießen die Ermittler etwa auf mehr als 100 Lang- und 21 Faustfeuerwaffen, mehr als 100 Stichwaffen und mehrere Tausend Schuss Munition. In Vorarlberg wurden bei Hausdurchsuchungen sechs Lang- und 26 Faustfeuerwaffen konfisziert. Zudem entdeckte die Polizei dort mehr als 200 Kilogramm Munition sowie Bargeld, nämlich 35.000 Euro sowie 40.000 Schweizer Franken (rund 34.000 Euro).

(Bild: LPD Vorarlberg)

Drei Hauptverdächtige in Österreich gefasst
Als Haupttatverdächtige in Österreich wurden in Niederösterreich ein 44-jähriger Mann sowie in Vorarlberg ein 35-Jähriger aus Lustenau sowie ein 76-Jähriger aus Bregenz festgenommen. Die Beschuldigten sind nicht vorbestraft und wurden nach Abschluss der Ermittlungen der zuständigen Staatsanwaltschaft wieder auf freien Fuß gesetzt. Dasselbe gilt für die zwei mutmaßlichen Drahtzieher in Deutschland, einen 61-jährigen Mann und seinen 37 Jahre alten Sohn. Im Großraum Ludwigsburg (Baden-Württemberg), Stuttgart und Nürnberg beschlagnahmte die Polizei elf Pistolen und Revolver, 1500 Schuss Munition sowie 100.000 Euro Bargeld.

(Bild: LPD Vorarlberg)

Verdächtige großteils türkischer Abstammung
Nach Angaben sowohl der österreichischen als auch der deutschen Polizei handelt es sich bei den meisten Verdächtigen - insgesamt mehr als 20 - um Personen türkischer Abstammung. Woher die Waffen ursprünglich stammen, ist noch unklar. Derzeit werden sie allesamt vom Bundeskriminalamt in Wien geprüft, sagte Uta Bachmann, Leiterin des Landesamts für Verfassungsschutz in Vorarlberg. Beim Großteil habe es sich aber um Jagdwaffen gehandelt, so Bachmann.

Die Waffen seien einzeln verkauft worden, der 44-Jährige in Niederösterreich und der 76-Jährige in Vorarlberg hätten damit ihren Lebensunterhalt bestritten. Die Käufer hätten die Waffen vor allem „aus Statusgründen“ erworben, sagte Bachmann. „Es gibt keine Hinweise, dass mit den sichergestellten Waffen Straftaten begangen wurden“, sagte sie.

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