Verborgene Hoden

Zeitung: Semenya ist sowohl Mann als auch Frau

Sport
11.09.2009 13:58
Laut einer australischen Zeitung soll der Geschlechtstest bei der Leichtathletik-Weltmeisterin Caster Semenya ergeben haben, dass sie intersexuell ist. Die 18-jährige Südafrikanerin habe demnach sowohl weibliche als auch männliche Geschlechtsmerkmale. Sie habe im Körper verborgene Hoden, die Testosteron produzieren - gleichzeitig würden ihr Gebärmutter und Eileiter fehlen. Der Leichtathletik-Weltverband IAAF scheut sich angeblich davor, das Ergebnis öffentlich zu machen.

Der "Australia Daily Telegraph" verweist bei seinen Behauptungen auf eine Quelle, die in die Tests des IAAF involviert ist. Vom Verband fehlt bislang eine Bestätigung, allerdings hieß es am Dienstag, dass die Ergebnisse des Geschlechtstests "in den nächsten Tagen" erwartet, jedoch noch nicht öffentlich kommuniziert werden. Nach dem Zeitungsbericht hat die 800-Meter-Weltmeisterin Semenya einen dreimal höheren Testosteronspiegel, als es für eine Frau üblich ist.

Der Weltverband will das Ergebnis wohl deshalb nicht öffentlich bekannt geben, da sich ganz Südafrika hinter die Athletin gestellt und den IAAF scharf kritisiert hat. Dem Veranstalterland der Leichtathletik-WM, Deutschland, war sogar Rassismus vorgeworfen worden.

Sportminister droht mit "Drittem Weltkrieg"
Südafrikas Sportminister Makhenkesi Stofile äußerte sich geschockt und empört über die Berichte. Jeder Versuch, die 18-Jährige von Wettkämpfen auszuschließen, würde zu einem "Dritten Weltkrieg" führen, drohte der Minister auf einer eilig anberaumten Pressekonferenz in Pretoria. "Weder Caster noch ihre Familie haben diese Art von Demütigung verdient. Keiner von ihnen hat etwas Falsches getan", meinte Stofile.

Erst vor vier Tagen war Semenyas Trainer Wilfried Daniels wegen der Kontroverse um die Weltmeisterin zurückgetreten. Man habe die junge Läuferin getäuscht, behauptete der Coach. Semenya sei bei dem vom Weltverband angeordneten und nach ihrem WM-Sieg in Berlin vorgenommenen Geschlechtstest im Glauben gelassen worden, es handle sich nur um eine Doping-Kontrolle.

Vor WM-Titel unbeschriebenes Blatt
Semenya war drei Wochen vor der WM in Berlin aus der Versenkung aufgetaucht und die 800 Meter in 1:56,72 Minuten gelaufen. Die IAAF hatte einen Start mangels Beweisen nicht verhindern können, wollte aber aufgrund von Zweifeln an ihrer Weiblichkeit einen Geschlechtstest der 18-Jährigen.

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