Laut Verdacht der FMA habe Ruttenstorfer einen Insiderhandel begangen bzw. eine Insiderinformation missbraucht. Das Delikt ist in Paragraf 48b des Börsengesetzes geregelt. Laut Gesetz drohen einem "Primärinsider" bis zu fünf Jahren Haft, falls er durch unerlaubten Aktienhandel einen Vermögensvorteil von mehr als 50.000 Euro erzielt.
Durch Verkauf von MOL-Aktien profitiert?
Zum Hintergrund: Am 23. März hatte sich Ruttenstorfer OMV-Aktien gekauft. Am gleichen Tag hat ihn das Magazin "profil" auf die Frage: "Wie lange wollen Sie die MOL-Aktien noch halten?" mit der Antwort zitiert: "Wir haben derzeit nicht vor, sie zu verkaufen, (...) heuer werden wir sie durchaus behalten." Am 25. März wurde im Aufsichtsrat entschieden, den Vorstandsvertrag mit Ruttenstorfer nicht zu verlängern. Am 30. März verkaufte die OMV ihre MOL-Anteile, was anscheinend, wie es im Bericht heißt, eine kursrelevante Aktion war: Die Aktie legte 3,33 Prozent auf 25,1 Euro zu, während der ATX 4,16 Prozent und der europäische Ölbranchenindex 4,2 Prozent verloren.
OMV weist Vorwürfe zurück
Der Mineralölkonzern OMV zeigte sich über die Anzeige "verwundert". "Die FMA hat uns in dieser Sache in keinster Weise kontaktiert", so OMV-Sprecherin Michaela Huber. Und dies, obwohl die ursprünglich Anfrage der FMA im April zu dem vermeintlichen Insidergeschäft an die OMV und nicht an Ruttenstorfer gegangen sei.
"Im Zusammenhang mit dieser Untersuchung haben wir die Sachverhalte gegenüber der Behörde offen gelegt und klargestellt, sämtliche Fragen der Behörde wurden beantwortet. Aus unserer Beantwortung ist eindeutig ersichtlich und nachvollziehbar, dass das Eigeninvestment in OMV durch Dr. Ruttenstorfer ordnungsgemäß der FMA und der Öffentlichkeit - durch Bekanntgabe auf unserer Homepage - gemeldet wurde und in keinem Zusammenhang mit dem Verkauf der MOL Aktien zu sehen ist. Es wurde korrekt gehandelt", betonte Huber.
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