28.07.2009 14:30 |

64 Kilo Heroin

Schlag gegen Drogenhandel - 13 Verhaftungen

Ein Schlag gegen den internationalen Drogenhandel ist dem Landeskriminalamt (LKA) Oberösterreich gelungen: Eine ungarische Bande, die seit 2001 insgesamt 72,1 Kilo Heroin aus der Türkei nach Europa gebracht haben soll, wurde aus dem Verkehr gezogen. 64,1 Kilo mit einem Schwarzmarktwert im zweistelligen Millionenbereich wurden sichergestellt, 13 Personen verhaftet.
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Im Jänner dieses Jahres haben Beamte des LKA in einem ungarischen Fahrzeug 14 Kilo Heroin gefunden. Hinweise, dass die Drogen nach München gehen sollten, erhärteten sich rasch: In Zusammenarbeit mit Kollegen aus Ostösterreich und aus Bayern entdeckten die Ermittler dort ein weiteres Kilo. Ein Kurier wurde mittlerweile vom Landesgericht Eisenstadt zu neun Jahren nicht rechtskräftig verurteilt.

Bandenchef drohen bis zu 15 Jahre Haft
Der mutmaßliche Drahtzieher der Bande, ein 43-jähriger Ungar, soll außerdem für Heroin-Transporte verantwortlich sein, bei denen 2008 von der ungarischen Polizei 10,5 Kilo und in 2001 in Frankreich 25 Kilo sichergestellt wurden. Der Mann - für ihn gilt die Unschuldsvermutung - wurde in Ungarn verhaftet und sitzt nun ebenfalls in Eisenstadt in U-Haft. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Gefängnis.

Die Ware wurde großteils in Koffern, aber auch hinter dem Reserverad oder im Tank eines Autos versteckt. Insgesamt werden der Bande 72,1 Kilo Heroin zugeordnet, 64,1 davon konnten beschlagnahmt werden. "Sicherstellungen in dieser Größenordnung kann man in Österreich pro Jahr an einer Hand abzählen", ist der stellvertretende Landespolizeikommandant Franz Gegenleitner stolz auf seine Beamten.

Der leitende Ermittler Oberstleutnant Erwin Meindlhumer betonte, es handle sich bei der Gruppe um Großhändler. Diese verkaufen 45-prozentig reines Heroin an weitere Großabnehmer, die es dann in den "Ameisenhandel" bringen. Für den Straßenverkauf werde die Ware noch um das vier- bis fünffache gestreckt. Dafür könne man dann einen Schwarzmarktwert von 70 Euro pro Gramm annehmen. 45-prozentiges Heroin wäre für die meisten Konsumenten tödlich.

Heroin kommt über "Balkanroute" nach Westeuropa
Hauptproduzent von Opiaten sei Afghanistan, erklärte Meindlhumer. Vom Nachbarland Türkei aus wurde das Heroin dann über die sogenannte Balkanroute - also über den Kosovo und Serbien - bis nach Westeuropa gebracht. Die Organisation des Handels erfolge meist nach dem Motto "Nur einer kennt die Stiege nach oben", jeder Beteiligte wisse nur das Nötigste. Den verhafteten Rädelsführer siedelt er allerdings bereits im mittleren Bereich der Hierarchie an. Er müsse zumindest wissen, woher er die Drogen bekommen hat, so Meindlhumer. Ob er es tatsächlich verrät, werde sich bei seinem Prozess in Eisenstadt herausstellen.

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