Style & Erholung

So vielfältig ist Winterurlaub in Kärnten

Reisen & Urlaub
17.03.2009 16:29
Wie lange braucht man, um seinen Stress so richtig loszuwerden und auf komplett andere Gedanken zu kommen? Wir haben es mit vier Tagen Kärnten probiert: ein 4-Stern-Hotel mit Wellness-Bereich, dazu ein kulinarisches Top-Programm - und natürlich Ski und Snowboard im Auto, denn uns erwarteten unglaubliche Mengen an Schnee! Noch dazu hat’s der liebe Herrgott mit uns gut gemeint, denn während im Rest Österreichs teils Winterchaos herrschte, hatten wir fast durchgehend strahlenden Sonnenschein.

Wichtig war uns, morgens nicht zum Skilift fahren zu müssen, sondern einfach starten zu können. Am Nassfeld gibt’s da mehrere Möglichkeiten, nämlich entweder mitten im Skigebiet auf der Sonnenalpe zu wohnen (z.B. im Hotel Wulfenia) oder im Tal in Tröpolach. Wir entschieden uns für Letzteres und quartierten uns im Falkensteiner Carinzia ein. Man spart sich die Anfahrt den Berg hinauf durch Kurven, Kurven, Kurven und fährt einfach mit der Gondel aufs Nassfeld, die startet gleich hinter dem Haus. 17 Minuten, 6 Kilometer Länge, 1309 Höhenmeter bis zum Kofelplatz Madritsche auf knapp 2.000 Metern Seehöhe. Abfahren kann man auf Brettln direkt bis hinters Hotel (manchmal sogar bei Flutlicht).

Skifahren, dass es staubt!
Übers Nassfeld an sich braucht man nicht viel schwärmen: Es ist eines der Top-10-Skigebiete in Österreich, sehr schneesicher, bietet herrliche Pisten und auch alles, was des Boarders Herz begehrt. Letztere wird freuen, dass man praktisch ohne die Verwendung von Schleppliften auskommt, jedenfalls solange man sich nicht auf die Tal-Abfahrt zum Hotel begeben möchte. Was ich als Wiener schon lange nicht mehr hatte: echten Naturschnee statt künstlich beschneiter Pisten, und das in rauhen Mengen. Fühlt sich einfach anders an. 2,8 Millionen Quadratmeter Pisten, 110 Abfahrtskilometer, insgesamt 30 moderne Seilbahnen und Liftanlagen erfreuen das Herz (und die Wadeln). Die Schneesicherheit und die viel gerühmte Gailtaler Gaudi auf den urigen Hütten in herrlichen Lagen tun das Ihre, um das Nassfeld zu einem König des Wintersports zu krönen.

Nebenbei bemerkt: Dass wir beinahe durchgehend blauen Himmel hatten, war nicht nur reines Glück, denn hier gibt es rund 100 strahlende Sonnenstunden mehr als nördlich der Alpen.

Mein Sparefroh-Herz strahlte gleich mit, als ich mein Snowboard oben zum Service brachte: Fast geschenkte 5 Euro und ebenso viele Minuten später waren meine Kanten geschliffen und der Belag gewachst – Service wird hier in Kärnten offenbar ganz groß geschrieben.

Dusche hinter Glas mitten im Schlafzimmer
Das beginnt schon im Hotel. Jeder einzelne der auffallend vielen Mitarbeiter ist ebenso auffallend freundlich und trägt seines dazu bei, dem Gast einen unvergesslichen Urlaub zu bereiten. Beispiel am Telefon am Vorabend der Anreise: “Ah, Sie reisen spät an? Dürfen wir Ihnen vielleicht noch eine kleine Jause am Zimmer herrichten?“ Nein danke, eine Dusche genügt – und schon die ist ein Erlebnis! Jedes der 160 Zimmer (davon 46 Suiten in 2 Größen) hat eine gläserne Dusche, die mitten ins Zimmer hineinragt. Zuschauen ist dabei ebenso erotisch wie gemeinsam zu duschen. Ist man nicht als Paar unterwegs oder will sich dem Partner gerade nicht präsentieren, zieht man einfach den Vorhang zu (man kann die Glaswand natürlich auch dazu nutzen, während des Duschens fernzusehen).

Dieses einfallsreich Stylische zieht sich durch das ganze Hotel, das trotz ausgefeilten Designs erstaunlich warm und stimmungsvoll wirkt. Hier wurde ausgesprochen kreativ gestaltet und besonders erfolgreich mit Lichtstimmungen gearbeitet. In Summe werden über viele kleine Details alle Sinne angesprochen, Genuss und Erholung werden ein ganzheitliches emotionales Erleben.

Bereits die eindrucksvolle Halle des Hotels zeigt sofort, was das Haus verspricht – und hält. Und zwar ohne Wenn und Aber: Die innovative Innenausstattung lädt ein zum Wohlfühlen, ist Ausdruck von Lebensfreude und Entspannung. Vom kleinen Familienbetrieb in rund 40 Jahren zu einem multinationalen Anbieter touristischer Dienstleistungen gewachsen, spürt man, dass bei Falkensteiner die Wurzeln nicht vergessen wurden.

Einfach nur die Therme genießen...
Nach einem Skitag (oder anstatt, man kann auch als Nicht-Sportler in Kärnten herrlich urlauben oder einfach nur pausieren) entspannt man am besten im „Aquapura Spa“: Auf 2.400m² lernt man in Wärme, Wasser, Licht und Ruhe die Kunst der Langsamkeit wieder kennen – etwas, das wir irgendwann gegen Ende des letzten Jahrtausends oder noch länger verlernt haben. Hier lässt sich auf ganz persönliche Weise individuelles Wohlbefinden erlangen. Eine herrliche Saunalandschaft mit luxuriösen Ruhezonen, ein Pool, der teils in-, teils outdoor liegt, dazu ein spezieller „Pool der Sinne“, der mit seinen intensiven Farblichtspielen an eine geheimnisvolle Grotte erinnert. Darüberhinaus werden zahlreiche Massagen, Peelings, Gesichtsbehandlungen, aber auch Fitness- und Meditationsstunden angeboten. Und very special: Hier kann man sich eine Spa-Suite für zwei mieten, wo man zu zweit einen eigenen kleinen Pool samt Ruhebereich hat und völlig ungestört ist…

So wunderbar relaxed plant man vielleicht an der Hotelbar oder beim gemütlichen Abendessen (die Küche ist vorzüglich!) den nächsten Tag. Es gibt ja nicht nur das Skigebiet: Langläufern stehen insgesamt 80 km Loipen zur Verfügung, Winterwanderwege, abends beleuchtete Rodelbahnen, Eislaufen, Eisstockschießen, Hockeyspielen runden das grenzenlose Angebot ab.

Überraschend kreative Kulinarik
Und auch sonst bietet Kärnten mehr als Wintersport, etwa feinste Kulinarik in Österreichs höchstgelegenem Haubenlokal. 3-Hauben-Koch Arnold Pucher (plus 2 Michelin-Sterne) kocht in seinem Gourmet Restaurant im Hotel Wulfenia ein Furioso nach dem anderen. In rustikalem Ambiente kann hier Innovationsküche der Extraklasse bestaunt und genossen werden. Arnold Pucher zaubert Menüs, eines spannender als das andere, deren roten Faden erstklassige Olivenöle bilden (wie z.B. Terre di Balbia - Altomonte,  Starec Natives Olivenöl Extra oder Comicioli). „Gäste meiner Küche sollen multisensorale Erfahrungen erleben“, so der Maestro. Nicht zu vergessen dabei natürlich heitere Zwischengerichte wie „Gin Fizz im Nebel“ (ein Trockeneis-Kunststück, bei dem selbst Harry Potter erblassen würde) oder das herausragende Käsebuffet bzw. kokette Zuckerspiele zum Abschluss runden das Festmahl für alle Sinne auf faszinierende Weise ab. Die ebenso charmante wie fachkundige Weinbegleitung von Klaus Michael Dolleschall macht einen perfekten Abend zu einem unvergesslichen Erlebnis.

Auch an einem weiteren Abend haben wir das Hotelabendessen ausfallen lassen (was irgendwie auch schade ist…), aber natürlich mussten wir den berühmten Gailtaler Speck probieren, und zwar im Lerchenhof, einem der 14 Traditionsunternehmen, die das EU-geschützte Markenprodukt produzieren. Die Familie Steinwender betreibt im denkmalgeschützten Biedermeier-Schlössl ein liebevoll geführtes Hotel, ein weit über die Grenzen Kärntens hinaus bekanntes Restaurant sowie die eigene Landwirtschaft, die Herz und Seele des Betriebes ist. Hans Steinwender sieht das Fundament des Erfolges in dem permanenten Bestreben, auf traditioneller Basis neue Wege zu beschreiten. „Innovativ“ ist das Wort, das er wohl am häufigsten in den Mund nimmt.

Wetterlinie Parma – San Daniele - Gailtal
Er und seine Familie fühlen sich nicht nur dem Wohle des Gastes, sondern auch dem Gedanken eines sorgsamen Umgangs mit der Natur verpflichtet. Das Geheimnis der Kärntner Köstlichkeit, so verrät er, ist der Fettanteil, das intuitive Würzen mit der „Handwaage“ sowie die richtige Stimmung, die Muse, beim Räuchern. Aus eigener Erfahrung weiß er: „Wenn ich nicht so gut drauf bin, da brauch ich nicht Räuchern gehen, des wird nix, des schmeckt ma“. Für das sogenannte Kalt-Räuchern, ein spezielles Verfahren für den Gailtaler Speck, ist der Lerchenhof mit seiner gen Nordwesten ausgerichteten alten gemauerten „Selch“ bestens ausgestattet. Doch bis der Speck nach 6 Monaten Lagerung (endlich!) verköstigt werden darf, spielen die Schlachtung „nur im alten Schein des Mondes“ sowie die Wetterstraße von Genua her kommend, die das Gailtal mit seiner spezifischen Luftströmung versorgt, eine entscheidende Rolle – nur sechs Kilometer weiter ist das Klima bereits nicht mehr „specktauglich“. Man ist stolz darauf, alles aus eigener Hand herzustellen, das ist „ehrlich, g’sund und was ganz Besonderes“. Und soviel Liebe – das sei an dieser Stelle versprochen – schmeckt man auf denholt – aber weit gefehlt! In herrlicher Umgebung, ebensolcher Stimmung, mit relaxtem Körper, sonnengebräunter Haut kann es einem nur gut gehen. Wobei: Ich hätte es gut noch länger ausgehalten!

Stephan Schätzl

PS: Ein Zuckerl hab ich noch für zu Hause: Man kann im Internet seine Skipassnummer eingeben und so die abgespulten Höhenmeter und Pistenkilometer als Diagramm darstellen lassen.

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