Tief durchatmen

Wertvolle Tipps zum richtigen Lüften im Winter

Wohnkrone News
19.11.2013 13:13
Alle Jahre wieder – Experten aus allen Fachrichtungen rund ums (gesunde) Wohnen schlagen Alarm: Ausreichend lüften und das bitte richtig, lautet die Kernbotschaft. Denn gerade in den kalten Monaten ist es mit der Frischluftzufuhr in den heimischen Wohnräumen nicht zum Besten bestellt. Die Folgen dieser fehlenden Lust aufs Lüften reichen von Erschöpfungszuständen über diverse gesundheitliche Beeinträchtigungen bis hin zur gefürchteten Schimmelbildung.

Nicht immer liegt es schon an grau verhangenen Nebeltagen und Kälte, wenn man müde, antriebslos und einfach erschöpft ist. Ausreichend frische Luft kann hier wahre Wunder bewirken, selbst, wenn man diese nicht bei einem ausgiebigen Spaziergang in der kalten Luft genießt.

Denn häufig genügt schon regelmäßiges und richtiges Lüften und die ordentliche Portion Sauerstoff sorgt im Nu für bessere Laune und unter Umständen auch für das Verschwinden von Kopfschmerzen.

Wie viel Frischluft braucht der Mensch?
Experten gehen davon aus, dass jeder Mensch abhängig von der jeweiligen Aktivität etwa 30 Quadratmeter frische (!) Luft pro Stunde benötigt. Das ist eine ganze Menge, vor allem in den kalten Monaten, in denen die meisten Menschen rund 90 Prozent ihrer Zeit in geschlossenen Räumen verbringen.

Laut des deutschen Fachinformationszentrums Karlsruhe sollte der CO2-Gehalt der Innenluft eine Konzentration von 0,1 Prozent nicht übersteigen. Das würde für eine durchschnittliche Wohnung, in der sich eine durchschnittliche Familie (vier Personen) aufhält, konkret bedeuten, dass etwa alle zwei Stunden ein kompletter Luftwechsel notwendig ist.

Hand aufs Herz: Wer kann schon von sich behaupten, dass er an einem kalten Wochenende, das er gemütlich zu Hause verbringt, alle zwei Stunden eine umfassende und richtige Lüftung vornimmt? Wie so viele theoretische Experten-Berechnungsmodelle zeigt dieses Beispiel daher vor allem eines: Wie notwendig wiederholtes, regelmäßiges und richtiges Lüften ist.

Übrigens: Studien haben gezeigt, dass nicht das Absinken des Sauerstoffgehaltes in der Luft die Bewohner im Alltag zum Aufreißen der Fenster veranlasst, sondern der Anstieg der Luftfeuchtigkeit und ein unangenehmer Geruch (umgangssprachlich auch als Mief bezeichnet) in den Wohnräumen.

Lüften im Winter ganz besonders wichtig
Pünktlich zum Start der kalten Saison starten Umweltexperten ihre eindringlichen Aufforderungen zum (richtigen) Lüften. Mit gutem Grund. Das liegt nicht nur daran, dass man im Herbst und Winter nur ungern die gemütliche Wärme gegen kalte Außenluft tauscht, sondern auch an der Vielzahl von Faktoren, die die Innenraumluft zusätzlich belasten, wie z.B. Haus- und Feinstaub, Heizen und zu hohe Raumluftfeuchtigkeit.

Abhängig von den verschiedenen Tätigkeiten geben die Bewohner konstant Feuchtigkeit an die Raumluft ab. Einige Tätigkeiten, wie z.B. Duschen, können rasch zu Spitzen-Luftfeuchtigkeitswerten führen. Je wärmer die Luft, desto mehr Feuchtigkeit kann sie aufnehmen. An kühleren Flächen der Wohnung kommt es allerdings zu Kondensationen und möglicherweise in der Folge zu Schimmelbildung. Ein gutes Beispiel dafür sind alte Fenster, an denen sich bei kalten Außenlufttemperaturen das Wasser sammelt (das weggewischt werden sollte!).

Mit dem Luftaustausch in geschlossenen Räumen werden nicht nur CO2, Bakterien, schlechte Gerüche, Staub, sondern eben auch Luftfeuchtigkeit gezielt hinausgeführt und "guter", weil frischer, Sauerstoff zugeführt.

Kurz, aber richtig – die Winterlüftung
Sollen mit dem Lüften im Winter einerseits Schadstoffe und Luftfeuchtigkeit erfolgreich abgeführt werden, andererseits jedoch so viel Energie wie möglich eingespart werden, setzt dies ein überlegtes Handeln voraus.

Wichtig ist, dass die notwendige Dauer der Lüftung stark von der jeweiligen Witterung abhängt. Zwar wird Feuchtigkeit jedenfalls nach außen geführt, wenn die Temperaturen im Innenraum höher sind als die Außentemperaturen, doch bezüglich der Lüftungsdauer gilt die Regel: Je trockener und je kälter die Außentemperaturen, desto weniger lang muss gelüftet werden.

Ein Vergleichsbeispiel dazu: Stoßlüftung vorausgesetzt, benötigt man etwa im Dezember und Jänner etwa vier bis sechs Minuten für einen kompletten Luftaustausch, während Experten dafür in den typischen Übergangsmonaten (April, Oktober) rund zwölf bis 15 Minuten ansetzen.

So wird es gemacht
Wesentlich ist die Art der Lüftung. Richtiges Lüften erfolgt in den kalten Monaten mittels Stoß- oder Querlüftung. Beim Stoßlüften werden sämtliche Fenster eines Raumes gleichzeitig geöffnet. Bei der Querlüftung geht es darum, einen möglichst raschen Luftaustausch durch das gleichzeitige Öffnen möglichst gegenüberliegender Fenster und Türen zu erzielen.

Diese Lüftungen sind die energiesparendsten Arten der Frischluftzuführung. Nur ein Fenster und dieses dafür länger aufzumachen, ist nicht sinnvoll. Zum einen dauert es um ein Vielfaches länger, bis der erforderliche Luftaustausch herbeigeführt ist, zum anderen geht viel Heizenergie verloren und die Fensterwand kühlt aus (Schimmelbildung!).

Am gefährlichsten in Bezug auf Heizenergieverschwendung und Auskühlen der Wände ist das Kippen der Fenster – nach wie vor eine äußerst beliebte - und im Winter ganz falsche! - Lüftungsart in heimischen Haushalten.

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