Polizei-Skandal

Brisante E-Mail von Herwig Haidinger

Österreich
24.02.2008 12:01
In der Innenministeriumsaffäre werden immer schwerere Geschütze aufgefahren. Während der "Aufdecker" und ehemalige BKA-Chef Haidinger von "VP-Politoffizieren" spricht, liegt der "Krone" ein E-Mail vor, in der sich der Ex-Kripo-Chef als "Meister der Desinformation" rühmt. Die Schlammschlacht geht weiter.

Haidinger bat Haider um Hilfe! Da Haidinger - wie berichtet - Jörg Haider (BZÖ) persönlich interne Informationen für eine erfolgreiche Posten-Intervention angeboten hatte, sprach die ÖVP Haidinger sein Saubermann-Image ab. 

Das wiederum lässt der "Aufdecker" nicht auf sich sitzen und legt im "Krone"-Telefonat nach: "Im Innenministerium gibt es eine Gruppe von Politoffizieren, die mich schlecht machen wollten." Konkret spricht Haidinger von zehn Leuten, denen er als Chef auf die Zehen getreten sei und die sich an ihm rächen wollen. So die Erklärung des "Kronzeugen im Zwielicht".

Kriminalisten als "Privat-Taxler"
Hört man sich hingegen im Bundeskriminalamt (BKA) um, so gab es erheblichen Widerstand gegen Haidinger. Von Entscheidungsschwäche, Flucht vor Verantwortung und einer leidigen "Chauffeur-Affäre" ist die Rede. Konkret geht es dabei darum, dass Haidinger seinen Fahrer nicht mehr wollte. Aus persönlichen Gründen. Und da ihm kein neuer Chauffeur angeboten wurde, ließ der Kripo-Chef kurzerhand Kriminalisten zum Chauffieren einteilen. Das heißt, Polizisten, die sich um die Sicherheit des Landes kümmern sollten, wurden vom Chef von ihren Posten abgezogen - und zu Taxlern degradiert. 

Gutbezahlte Kriminalisten mussten also den Chef abholen und wieder nach Hause bringen. Natürlich in der standesgemäßen dunklen BMW-Dienstlimousine. Eine Beschwerde der Personalvertreter folgte. Haidinger dazu: "Ich wollte eben einen anderen Chauffeur. Bei kurzen Wegen bin ich ohnehin selbst gefahren." Gleichzeitig betonte Haidinger, dass er sich jederzeit öffentlich stellen und über alle bisherigen Vorwürfe diskutieren würde. Aber von Attacken aus dem Hinterhalt halte er nichts. 

Haidingers "Duell-Angebot" via E-Mail
Pikant in den Polizei-Querelen klingt Haidingers "Duell-Angebot" via E-Mail an einen hochrangigen Ministeriumsmitarbeiter: "Versuche nicht, mich auf dem Gebiet von Information und Desinformation zu schlagen! Das kannst Du nicht so gut wie ich. Herwig!" 

Den Wortlaut der ganzen E-Mail findest du in der Infobox!

Christoph Matzl, Kronen Zeitung

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