Die besten Resultate erzielten Russland und Hongkong (565 bzw. 564 Punkte). Bei PIRLS nicht beteiligt haben sich allerdings die Top-Leseländer bei der PISA-Studie wie Finnland, Südkorea und Australien.
Österrreich schlechter als Russland
Zum Teil liegen die einzelnen Staaten eng zusammen, wodurch knappe Punkteabstände statistisch nicht aussagekräftig sind. Für Österreich lässt sich aber sicher sagen, dass es signifikant schlechter als Russland, Hongkong, Singapur, Luxemburg, Italien, Ungarn, Schweden, Deutschland, die Niederlande, Belgien (flämischer Teil) und Dänemark abgeschnitten hat. In etwa gleiche Ergebnisse erzielten Bulgarien, Lettland, die USA, England, Litauen, Taiwan. Signifikant schlechter als Österreich abgeschnitten haben unter anderem Neuseeland, die Slowakei, Schottland, Frankreich, Slowenien, Polen, Spanien, Israel, Island, der französische Teil Belgiens sowie Norwegen.
Viele "Risikoschüler"
Wie schon bei der PISA-Studie 2003 fällt Österreich mit einem hohen Anteil an "Risikoschülern" auf. 16 Prozent der getesteten Volksschüler haben Mühe mit den einfachsten Leseaufgaben, wodurch Experten ihre persönliche und schulische Entwicklung gefährdet sehen. Damit verlassen rund 14.000 Zehnjährige die Volksschule mit ernsthaften Problemen beim Leseverständnis. Deutlich kleiner ist diese Risikogruppe in Hongkong (8 Prozent), Niederlande (9), in den kanadischen Provinzen Alberta, British Columbia und Ontario sowie in Russland und Belgien (flämischer Teil) mit zehn bis elf Prozent.
Mädchen besser als Burschen
Weitere Kernaussagen: Mädchen erzielten in allen Staaten bessere Leseleistungen als Burschen. Außerdem gab es einen positiven Zusammenhang von Leseleistung und Kindergarten- bzw. Vorschulbesuch: Je länger eine frühkindliche Bildungseinrichtung besucht wurde, desto besser die spätere Leseleistung. Weiters färbt die Leseaktivität der Eltern auf die Kinder ab: Kinder von Eltern, die selbst daheim lesen und ihre Kinder früh in spielerische Lese-Aktivitäten einbeziehen, schnitten bei PIRLS ebenfalls besser ab.
Bei PIRLS wurde in 45 Staaten bzw. Provinzen die Lesekompetenz von insgesamt rund 215.000 Schülern der vierten Schulstufe (in Österreich: vierte Klasse Volksschule) abgetestet. In Österreich nahmen im April und Mai 2006 mehr als 5.000 Kinder teil, das sind knapp sechs Prozent aller Schüler in der vierten Klasse Volksschule. Durchgeführt wurde die Studie von der International Association for the Evaluation of Educational Achievement (IEA).
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