Die Erfolgsquote bei Laserbehandlungen ist relativ hoch, kann allerdings auch Risiken bergen - wie Infektionsgefahren, Wundheilstörungen oder Vernarbung der Hornhaut. Um die Wahrscheinlichkeit eines erfolgreichen Eingriffes zu erhöhen, bedarf es im Vorfeld aber entsprechender Aufklärung und einer genauen Abklärung der Krankengeschichte.
Umfassende Beratung notwendig
Zu allererst muss geklärt werden, ob eine Laserbehandlung überhaupt möglich ist. So eignen sich Laserverfahren nicht in jedem Fall, um beliebig starke Kurz- oder Weitsichtigkeit zu korrigieren. Die Grenze für Kurzsichtigkeit liegt bei etwa -10 Dioptrien, bei Weitsichtigkeit sind es +3 Dioptrien, so das Magazin. Der Patient muss desweiteren über Risiken aufgeklärt werden.
Checkliste - worauf du achten musst:
Beratung. Der Operateur sollte auf Risiken und Nebenwirkungen eingehen und die angewendete Methode verständlich darstellen.
Erfahrung des Arztes. Frag den Arzt nach seiner Erfahrung. Er sollte in dem Eingriff Routine haben und mindestens 250 Eingriffe pro Jahr nachweisen können.
Operationsspektrum. Die Klinik sollte nicht nur Laserverfahren anbieten, sondern das gesamte Spektrum der operativen Korrektur von Fehlsichtigkeit.
Operationskriterien. Die Klinik sollte Kriterien festlegen, wann eine Laserbehandlung nicht geeignet ist (zum Beispiel bei zu starker Fehlsichtigkeit oder Augenerkrankungen).
Operationsergebnisse. Frag nach dem Operationserfolg der Klinik. Die OP-Ergebnisse müssen dokumentiert sein. 90 Prozent der operierten kurzsichtigen Patienten sollten nach dem Eingriff keine Brille mehr benötigen oder höchstens eine Korrektur von 0,5 Dioptrien.
Sechs Wiener Augenlaserzentren getestet
Der „Konsument“ hat sechs Wiener Augenlaserzentren auf die Qualität der Beratung geprüft und kommt zu dem Schluss: Keines der Institute überzeugt restlos, drei sind immerhin „gut“.
Nur das „Augenzentrum Prof. Zirm“ und die „Praxis für Augenheilkunde und refraktive Chirurgie“ verwiesen darauf, dass ein Erfolg der Operation nicht zu hundert Prozent garantiert werden kann. Zwei Ärzte haben jegliche Hinweise auf Risiken unterlassen. Besser war es hingegen im Bereich Anamnese bestellt.
Sämtliche getesteten Ärzte bemühten sich darum, ein mehr oder weniger vollständiges Bild der Krankheitsgeschichte zu erhalten. Insgesamt haben – trotz aller Einschränkungen – zumindest vier der sechs beratenden Ärzte einen derart kompetenten Gesamteindruck bei den Testpersonen hinterlassen, dass diese sich zu einer Operation bereit erklärt hätten.
Die Ergebnisse im Einzelnen:
Augenzentrum Prof. Zirm
Beratungszeit in min: 40
Kosten d. Beratung: 0 Euro
Kosten des Eingriffs: 2600 Euro
Beratung: gut
Anamnese: gut
Urteil: gut
Auge&Laser
Beratungszeit in min: 45
Kosten d. Beratung: 150 Euro
Kosten des Eingriffs: k.A.
Beratung: durchschnittlich
Anamnese: sehr gut
Urteil: gut
Praxis für Augenheilkunde und refraktive Chirurgie
Beratungszeit in min: 30
Kosten d. Beratung/Untersuchung: 0 Euro/100 Euro
Kosten des Eingriffs: 2000 bis 2500 Euro
Beratung: durchschnittlich
Anamnese: gut
Urteil: gut
Augen Laser Zentrum Wien
Beratungszeit/Untersuchung in min: 30/40
Kosten d. Beratung: 0 Euro
Kosten des Eingriffs: 2000 bis 2750 Euro
Beratung: durchschnittlich
Anamnese: durchschnittlich
Urteil: durchschnittlich
AUGENZENTRUM Prof. Dr. Michael Radda
Beratungszeit/Untersuchung in min: 30/35
Kosten d. Beratung: 0 Euro
Kosten des Eingriffs: 1900 bis 2000 Euro
Beratung: weniger zufriedenstellend
Anamnese: durchschnittlich
Urteil: durchschnittlich
AUGENMED-Ekazent Hietzing – Dr. Thomas Pfleger
Beratungszeit in min: 20
Kosten d. Beratung/Untersuchung: 0 Euro/80 Euro
Kosten des Eingriffs: 2000 Euro
Beratung: nicht zufriedenstellend
Anamnese: gut
Urteil: weniger zufriedenstellend
Quelle: Konsument 8/2007
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