50-jähriges Jubiläum

Ein Blick vom “Dach der Welt”

Wissenschaft
27.05.2003 13:03
"Ein paar mehr Schläge mit dem Eispickel, und wir standen auf dem Gipfel." So einfach war die Erstbesteigung des Mount Everest in der Erinnerung von Sir Edmund Hillary (83). Am 29. Mai 1953 um 11.30 Uhr standen der Neuseeländer und sein Sherpa Tensing Norgay auf dem Gipfel des mit 8850 Metern höchsten Berges der Welt. Und genossen diese Aussicht...
Acht Mal waren britische Expeditionen seit 1921 beim Vorhaben, den Mount Everest zu bezwingen, gescheitert, ehe Hillary und Tensing Norgay als erste Menschen ihren Fuß auf den höchsten Himalaja-Gipfel setzten.
  
Der Neuseeländer machte die Erstbesteigung des höchsten Berges der Erde an der Grenze zwischen Nepal und Tibet Königin Elizabeth II. zum Krönungsgeschenk.  Als Lohn für den erfolgreichen Gipfelsturm wurden er und der Leiter der britischen Expedition, John Hunt, wenig später geadelt.
  
Die Gruppe, der noch elf andere Bergsteiger und rund 350 einheimische Träger vom Volk der Sherpas angehörten, war Mitte März von der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu in das Gebirgsmassiv aufgebrochen.
  
In 5250 Meter Höhe errichteten die Briten am Südfuß des Mount Everest das Basislager. In mühevoller Arbeit wurde von dort aus die Ausrüstung und Verpflegung in das 7880 Meter hoch gelegene Lager acht geschleppt, das Ausgangspunkt für den Gipfelsturm war.
  
Hillary und Tensing Norgay begannen am 28. Mai gemeinsam mit George Low, Alfred Gregory und Ang Nima, die sie auf dem ersten Stück als "Träger" begleiteten, den Aufstieg zu einem weiteren Camp in 8500 Meter Höhe . Bei prachtvollem Wetter nahmen Hillary und Tensing am folgenden Tag um 6.30 Uhr die letzte Etappe in Angriff. Das Thermometer zeigte minus 25 Grad.
  
Hillary schilderte den Grataufstieg zum Gipfel: "Wir kamen gut voran. Während Tensing mich sicherte, begann ich Stufen ins Eis zu schlagen. Wir überwanden Felsblock um Felsblock und eine überhängende Eiswechte nach der anderen. Plötzlich hatten wir unser Ziel erreicht. Es war fast eine Überraschung: Ein fester Schneekegel formte einen vollkommenen Gipfel, auf dem mehrere Menschen stehen konnten. Es war 11.30 Uhr und wir standen auf dem Gipfel des Mount Everest. Beide reichten wir uns die Hände. Wir blickten auf die Welt hinab, die wie eine Karte zu unseren Füßen lag."
  
Weit über 1000 Bergsteiger haben inzwischen das erhebende Gefühl genossen, von 8848 Meter Höhe über den Himalaya zu schauen.
  
Trotz aller Technik und Hilfe ist die Everest-Tour immer noch kein Kinderspiel. Im April 2001 verlor der nepalesische Rekordbergsteiger Babu Chiri (35) auf gut 6000 Metern Höhe den Halt und fiel in eine Gletscherspalte. 1999 hatte er mit 21 Stunden den bisher längsten Aufenthalt auf dem Gipfel verbucht, im Jahr 2000 mit knapp 17 Stunden den bislang schnellsten Aufstieg vom Basiscamp aus.
  
Chiri war ein Volksheld in Nepal, auch deshalb, weil er auf seine Weise dem Kommerz entgegentrat. Einerseits verdiente er zwar gut als einer der gefragtesten Führer. Andererseits investierte er einen Teil des Geldes in eine Schule seines Heimatdorfes. "Die Kinder sollen nicht wie ich um die Chance der Erziehung gebracht werden", sagte er.
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