Kinderpornografie

33-Jähriger unter Kinderporno-Verdacht

Österreich
11.07.2007 19:40
Ein 33-Jähriger aus dem Burgenland soll falsche Filmcastings organisiert haben, um Kinder in Bademoden und teils aufreizenden Posen fotografieren zu können. Die Bilder, die die Polizei als "hart an der Grenze zur Kinderpornografie" bezeichnete und die an sich "keinen Tatbestand erfüllen", verkaufte er dann teilweise übers Internet. Die Polizei ermittelte monatelang gegen den Arbeitslosen wegen des Verdachts auf Herstellung von Kinderpornografie. Bei Hausdurchsuchungen wurde "einschlägiges" Datenmaterial, das sich der Verdächtige übers Internet besorgt hat, beschlagnahmt. Wegen des Besitzes der Bilder wurde er angezeigt.

Laut Kriminalisten hatte sich der Beschäftigungslose als Pädagoge und Projektleiter eines "EU-geförderten Kinderfilmprojektes" ausgegeben. Schon am 5. November 2006 wurde deswegen bei der Polizeiinspektion Raabs an der Thaya im Waldviertel Anzeige wegen des Verdachts der Herstellung von Kinderpornografie erstattet.

Ermittlungen haben ergaben, dass sich der Verdächtige mit 19 Mädchen im Alter zwischen zehn und 13 Jahren aus Österreich, Deutschland und Frankreich für ein "Fotocasting" zu einem Kinderfilm in Hotels im Bezirk Waidhofen a.d. Thaya bzw. in der Wachau einquartiert hatte. Begleitpersonen waren dabei misstrauisch geworden, weil der Verdächtige die Kinder immer in viel zu enger oder viel zu großer Badebekleidung und in aufreizenden Posen fotografiert hatte.

"Kein eindeutiger Tatbestand"
Darauf hin wurde das Landeskriminalamt Niederösterreich eingeschaltet. Bei gerichtlich angeordneten Hausdurchsuchungen im Hotel und der Wohnung des Verdächtigen in Rust wurden laut Polizei zahlreiche Datenträger sichergestellt, auf denen sich unzählige Fotoserien mit Darstellungen "hart an der Grenze zur Kinderpornografie" befanden, aber "kein eindeutiger Tatbestand" nach dem Strafgesetzbuch bestand.

Weiteren Datenauswertungen erbrachten dann den Hinweis auf zahlreiche Bilddateien, die "eindeutig der Kinderpornografie zuzuordnen sind", so die Polizei am Mittwoch. Der Verdächtige gestand und gab zu, Fotos aus dem Internet auf Festplatten gespeichert und die Bilder aus den falschen "Fotocastings" teilweise nachbearbeitet zu haben. Unter anderem montierte er Handschellen in die Fotografien. Der Mann ist laut Polizei auch verdächtig, eigene Fotoserien zusammengestellt und über das Internet verkauft zu haben. Er dürfte dabei in der Zeit vom Sommer 2003 bis Ende 2006 etwa 77.000 Euro erwirtschaftet haben. 

Gefasst wurde der Mann aufgrund seines überzogenen Kontos, mit dem er immer wieder Hotelrechnungen bezahlte. Diese konnte er allerdings nicht immer begleichen. Daher wurde er bereits am 1. Februar unter Verdacht der Veruntreuung verhaftet. 

Symbolbild

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