KHG als Zielscheibe

Platter: “Habe nie auf Porträts geschossen”

Österreich
26.01.2007 17:42
Eine von Piloten des Bundesheeres bzw. der Luftwaffe im Jahr 2003 organisierte rauschende Eurofighter-Siegesparty in Langenlebarn hat jetzt ein Nachspiel: Weil dabei "aus Jux" unter anderem auf ein Foto des deklarierten Eurofigher-Gegners Grasser geschossen worden ist, lässt SPÖ-Verteigungsminister Darabos untersuchen.

Andere Scheiben-Ziele, die per Luftdruckgewehr getroffen werden mussten, waren die "Kronen Zeitung" bzw. stellvertretend für den grünen Eurofighter-Gegner Pilz ein Schwammerl-Bild. Die Siegesfeier war deshalb organisiert worden, weil kurz zuvor die endgültige Entscheidung bzw. der Vertragsabschluss für den Eurofighter über die Bühne gegangen ist.

Teilnehmer an der Veranstaltung - und da wird die ganze Angelegenheit auch politisch delikat - waren ÖVP-Verteidigungsminister Platter, Eurofighter-Chef Aloysius Rauen, Österreichs Luftwaffenchef Wolf und weitere Spitzen des Heeres bzw. der Eurofighter-Firma.

Auf die diversen Ziele geschossen haben unter anderem Minister Platter, Luftwaffenchef Wolf und der inzwischen pensionierte hohe Finanzbeamte Hillingrathner. Letzterer brachte die Untersuchung der rauschenden Siegesfeier durch Minister Darobos ins Rollen, weil er im Eurofighter-Untersuchungsausschuss Donnerstagabend davon erzählte.

Auf Grasser zwar gezielt, aber verfehlt
Was die "Jux"-Schüsse auf das Grasser-Foto betrifft, so betonten Platter und Wolf, nur auf Flugzeugtypen, die dem Eurofighter unterlegen waren und ebenfalls als Schießscheibe gedient hatten, gefeuert zu haben. Das bekräftigte unterdessen auch der Zeuge Hillingrathner - nur er selbst habe auf Grasser geschossen, ihn aber verfehlt.

Da es sich bei der Party um ein festliches "Sieges-Abendessen" gehandelt hat, kann davon ausgegangen werden, dass Alkohol in Strömen geflossen ist.

Minister Platter wollte schon gehen
Von Platter, der im Zuge des Koalitionsabkommens vom Sessel des Verteidigungsministers auf den des Innenministers gewechselt ist, heißt es, dass er angesichts diverser Peinlichkeiten die rauschende Feier am liebsten nach zehn Minuten verlassen hätte. Das wäre allerdings als Affront gegenüber der versammelten Luftwaffe gewertet worden.

Kein Grund für Koalitionskrise
SPÖ-Verteidigungsminister Darabos betonte am Freitag jedenfalls gegenüber der "Krone", dass er an der Integrität seines ÖVP-Vorgängers Platter "nicht den geringsten Zweifel" habe. Die Untersuchung richte sich gegen andere. Möglichen Spekulationen über eine Koalitionskrise wäre damit von vornherein jede Nahrung genommen.

Peter Gnam, Kronen Zeitung

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