Zu Betrug gezwungen:

“Zuhälter” gibt Opfer Schuld

Oberösterreich
22.09.2017 23:39

Der Fall sorgte für Schlagzeilen: Ein 41-jähriger Steyrer soll über acht Jahre hinweg seine Lebensgefährtin, die "Schwiegermutter" und seine älteste Tochter zu Betrügereien und sogar zur Prostitution gezwungen haben. Im Interview mit der "Krone" behauptet Alberto B. aber nun: "Alles war ganz anders."

Die drei Frauen (62, 38 und 21 Jahre alt) verkauften Bettwäsche, gingen mit ihrer Ware von Haus zu Haus.  Ihre "Zielkunden" waren hauptsächlich alleinstehende Männer, mit denen sie mitunter sexuelle Beziehungen eingingen und denen sie von kranken Verwandten und Geldnot erzählten.

Vermögen ergaunert

437.000 Euro sollen die Steyrerinnen ihren Opfern - allesamt Männer im Alter von 53 bis 91 Jahren - binnen acht Jahren herausgelockt haben. Im Verhör sagten die Täterinnen aus, Alberto B., der Lebensgefährte der 38-Jährigen, habe sie zu ihren Handlungen gezwungen - und sie geschlagen, wenn sie seinen Befehlen nicht folgten oder das Geld nicht bei ihm abgaben.

"Werde selbst bedroht"

Im "Krone"-Interview beteuert der Metallhändler aus Steyr nun: "Meine Familie hat immer in Eigenregie gehandelt. Ich habe gar nichts von ihren Machenschaften gewusst." Angeblich wird der Mann nun sogar vom "Clan" seiner Lebensgefährtin bedroht: "Ich soll jetzt etwas gestehen, das ich nicht getan habe." Er wird nun von Manfred Arbacher-Stöger aus Wien verteidigt.

Einen guten Anwalt hat der 41-Jährige auch dringend nötig, denn die Polizei glaubt an die Version der Frauen. Sie werden zwar wegen der Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs angezeigt, doch bei Alberto B. sind die Vorwürfe wesentlich schwerer: Er wird wegen Verdachts des gewerbsmäßigen Betrugs, der fortgesetzten Gewaltausübung sowie der Zuhälterei der Staatsanwaltschaft Steyr zur Anzeige gebracht.
Letztlich wird also wohl erst vor Gericht die Wahrheit zu der Causa geklärt werden können.

Martina Prewein, Kronen Zeitung

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