Polit-Schwergewicht

Doskozil baut führende Rolle im SPÖ-Wahlkampf aus

Österreich
12.09.2017 15:23

"Verteidigungsminister mit Visionen" - die Kapitelüberschrift der diese Woche erscheinenden Biografie über Hans Peter Doskozil kann als ein deutlich über das Sicherheitsressort hinausreichendes politisches Interesse verstanden werden. Bereits bisher war Doskozil das beliebteste Regierungsmitglied der SPÖ. Mit der Biografie markiert der 47-jährige Ex-Polizist und Jurist jetzt aber eine führende Rolle in der Kanzlerpartei.

Bereits am vergangenen Wochenende hatte Doskozil Anlass zu teilweise wilden Spekulationen in den Medien, innerhalb der SPÖ und auch in anderen Parteien gegeben. Auslöser war ein als demonstrativ wahrgenommener gemeinsamer Aufritt des Verteidigungsministers mit Außenminister und ÖVP-Spitzenkandidat Sebastian Kurz bei einem EU-Gipfel in Estland.

Viel Übereinstimmung mit ÖVP-Chef Kurz
Bei der Gelegenheit haben Doskozil und Kurz in einem betont partnerschaftlich geführten Doppelinterview für den "Standard"-Korrespondenten ihre weitgehende Übereinstimmung gegenüber der EU-Migrationspolitik erklärt.

Als wäre das in der Intensivphase eines Wahlkampfs für die Vertreter von SPÖ und ÖVP nicht schon ungewöhnlich genug, hatte Doskozil einen Tag darauf unter Bezugnahme auf ein Buch über den notwendigen beziehungsweise mangelnden Respekt in der Politik von Altbundeskanzler Franz Vranitzky gegenüber der "Krone" erklärt, dass er sich "auch in Wahlkampfzeiten eine Arbeits- und Gesprächsbasis innerhalb der gesamten Bundesregierung bewahren" werde.

Flächendeckend im Burgenland plakatiert
Dass weite Teile der SPÖ auf Doskozil als Zugpferd im Wahlkampf setzen, war schon zuvor registriert worden. Mit dem Slogan "Er packt an" ist der Verteidigungsminister im Burgenland fast flächendeckend plakatiert.

Bemerkenswert auch die Wahl der Biografin, die Doskozil für sein Buch gewählt hat: Margaretha Kopeinig, eine Journalistin, die sich vor allem mit europäischen Fragen beschäftigt, war bisher weniger mit Büchern über Sicherheit, sondern über EU-Größen wie Jean-Claude Juncker oder Martin Schulz aufgefallen.

Kronen Zeitung

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