Sobotkas neue Zahlen

Kriminalität: Starker Rückgang der Strafanzeigen

Österreich
04.08.2017 07:45

2017 hat es in Österreich laut der aktuellen Kriminalstatistik bisher 251.795 Anzeigen gegeben. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 bedeutet das einen starken Rückgang von 6,5 Prozent. Die Zahl der Wohnungseinbrüche, Kfz-Diebstähle und Gewaltdelikte nahm ab. Das verdeutliche, dass die Arbeit der Polizei Wirkung zeigt, freute sich der Generaldirektor für öffentliche Sicherheit, Konrad Kogler. Zugleich warnte er: "Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass wir Entwicklungen in den Bereichen Terrorismus, Schlepperei und natürlich auch Internetkriminalität nicht verschlafen dürfen."

Von Jänner bis Juni 2017 wurde der niedrigste Anzeigenwert der vergangenen zehn Halbjahre erreicht, teilte das Innenministerium mit. Gestiegen ist auch die Aufklärungsquote, die derzeit bei 48,2 Prozent liegt. Vor einem Jahr lag sie zum Stichtag 1. Juli noch bei 45,5 Prozent, 2008 bei 38,5 Prozent.

Weniger Einbrüche, Kfz-Diebstähle und Gewaltdelikte
Ein Trend, der sich bereits im zweiten Halbjahr 2016 abzeichnete, hat sich auch in den ersten sechs Monaten 2017 fortgesetzt: Die Zahl der Einbrüche in Wohnungen und Wohnhäuser - auch während der Dämmerung in den Wintermonaten - sank weiter (6547 Anzeigen) und ging im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 (6947 Anzeigen) um 400 zurück. Auch der Diebstahl von Pkw, Lkw und Krafträdern sank von Jänner bis Juni 2017 um 4,9 Prozent auf einen historisch tiefen Wert von 1282 Anzeigen.

Ebenfalls positive Nachrichten gibt es bezüglich der Gewaltdelikte. Nach einem Anstieg im Jahr 2016 liegt die Zahl der Anzeigen derzeit bei rund 20.600, was einem Rückgang von mehr als 1000 Anzeigen entspricht.

Mehr Cyber- und Wirtschaftskriminalität
Die Internetkriminalität hingegen stieg im ersten Halbjahr 2017 erneut um beinahe 23 Prozent. Mit 7541 Anzeigen wurde zum Stichtag 1. Juli ein neuer Rekordwert erreicht. Im Bereich der Wirtschaftskriminalität stiegen die Zahlen um 3,3 Prozent von 26.175 auf 27.036 Anzeigen im Vergleichszeitraum.

Anzeigen-Rückgang in allen Bundesländern außer Vorarlberg
Heruntergebrochen auf die Bundesländer ist der größte Rückgang bei Anzeigen in Niederösterreich (minus 8,6 Prozent), dem Burgenland (minus 8,4 Prozent) und der Steiermark (minus 8,3 Prozent) zu verzeichnen, gefolgt von Oberösterreich (minus 7,1 Prozent), Wien (minus 6,7 Prozent), Tirol (minus 5,7 Prozent), Salzburg (minus 4,1 Prozent) und Kärnten (minus 3,9 Prozent). Lediglich Vorarlberg verzeichnet mit einem Plus von 1,9 Prozent einen Anstieg.

131.707 Tatverdächtige wurden im ersten Halbjahr 2017 bereits ausgeforscht. Von ihnen besaßen 78.646 die österreichische Staatsbürgerschaft, 53.061 waren Ausländer. Das entspricht 40,3 Prozent und somit einer Steigerung von 0,5 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016. Von den fremden Tatverdächtigen waren 10.079 Asylwerber, was einem Minus von 9,9 Prozent entspricht, und 2487 nicht rechtmäßig im Bundesgebiet Aufhältige (plus 17,8 Prozent).

Sobotka dankt Polizei für "vorbildlichen Einsatz"
"Ich bedanke mich für den vorbildlichen Einsatz und das Engagement der Polizistinnen und Polizisten", zollte Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) seinen Beamten Respekt. Kogler sagte: "Nachdem die Polizeiarbeit in den zurückliegenden Wochen medial in den Fokus geraten ist, ist es wichtig, zu einer Versachlichung der Debatte beizutragen." Beim Thema Terrorismus, Schlepperei und Internetkriminalität brauche es Rückendeckung und Instrumente, um die Sicherheit nicht ernsthaft zu gefährden. "Andere Staaten in Europa sind uns hier in vielen Bereichen weit voraus", so Kogler.

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