Nach Streit in Disco

Täter holte Sturmgewehr und erschoss Türsteher

Ausland
30.07.2017 17:49

Nach den tödlichen Schüssen in einer Konstanzer Diskothek in der Nacht auf Sonntag haben die Ermittler Details zum Tathergang bekannt gegeben: Der 34-jährige Täter irakisch-kurdischer Abstammung dürfte zuvor mit Angestellten des Tanzlokals in Streit geraten sein. Anschließend fuhr der Mann nach Hause und kehrte mit einem M16-Sturmgewehr zurück. Mit diesem erschoss er zunächst den Türsteher der Disco und lieferte sich danach einen Schusswechsel mit der Polizei, im Zuge dessen er tödlich verwundet wurde.

Der Täter - es handelte sich um einen anerkannten Asylwerber, der als Kind 1991 nach Deutschland gekommen war - war nach Angaben der Polizei der Schwiegersohn des Betreibers der Diskothek. Er sei den Behörden wegen verschiedener Delikte bekannt gewesen, unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz. Der Innenstaatssekretär des deutschen Bundeslandes Baden-Württemberg, Martin Jäger, betonte, es handle sich um kein islamistisch motiviertes Verbrechen.

"Es ist eine absolute Kriegswaffe"
Zum Gewehr sagte Andreas Stenger vom Landeskriminalamt Baden-Württemberg in einer Pressekonferenz am späten Sonntagnachmittag: "Es ist eine absolute Kriegswaffe, die man nicht legal besitzen kann." Die Gefährlichkeit der Situation beweise die Vielzahl an Schüssen, die der Iraker abgab. "Eine Vielzahl von Hülsen und mehrere Magazine wurden vor Ort gefunden", so Stenger. Das Sturmgewehr sei die Standardwaffe der US-Streitkräfte. Woher der Mann die Waffe hatte, sei nicht bekannt.

Laut dem Polizeipräsidenten der am deutschen Ufer des Bodensees gelegenen Stadt, Ekkehard Falk, wurde wohl Schlimmeres verhindert. Durch ein neues Einsatzkonzept der Polizei seien sogenannte Erstinterventionskräfte schnell an Ort und Stelle gewesen. Dadurch sei verhindert worden, dass mehr Menschen zu Schaden kamen.

Polizist verdankt Einsatzhelm sein Leben
Durch Schüsse aus dem Sturmgewehr wurde neben drei Disco-Gästen auch ein Polizist verletzt. Dieser verdankt seinem Einsatzhelm sein Leben. Während der Pressekonferenz wurde der Helm mit einem Einschussloch präsentiert, um die Gefahr des Einsatzes in der Nacht auf Sonntag vor Augen zu führen.

Ein Augenzeuge erzählte der Deutschen Presse-Agentur, dass der Täter wahllos auf die Gäste geschossen habe. "Die Diskothek war rammelvoll. Ich schätze, dass mehrere Hundert Menschen da waren", sagte er. Sowohl der Zeuge als auch die Polizei hatten mitgeteilt, dass zahlreiche Gäste nach den Schüssen das Gebäude in Panik verlassen und sich verschanzt hätten. Nach Angaben der Stadt werden mehrere Gäste psychologisch betreut.

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