Sie sind zwischen 50 und 60 Jahre alt, wirken wie gesetzte Herren - doch die Ex-Soldaten sind in Wirklichkeit Mitglieder einer bosnisch-albanischen Bande, die sich auf Produktion und Handel mit Crystal Meth spezialisiert hat. Nun gelang der Polizei, wie berichtet, ein Schlag gegen diese militärisch organisierte Mafia.
Die bosnisch-albanische Drogenbande war straff organisiert, mit zwei Großlaboren in Usti nad Labem (Tschechien) und in Wamel (Niederlande). Das Quartier in Holland war ein Einfamilienhaus, der Besitzer kassierte monatlich 20.000 Euro Miete. Er schlief wegen der Chemikalien-Dämpfe mit einer Gasmaske! In den Laboren wurde die Todesdroge Crystal Meth gekocht. Und zwar in großem Stil. Bisher konnten deutsche, tschechische und oberösterreichische Polizisten, die gemeinsam in der Sonderkommission "MAMA TATA" arbeiteten, 104,5 Kilogramm Crystal und Methamphetaminbase, 2,9 Kilo Kokain, 2,2 Kilo Amphetamin und 3 Kilo Marihuana sicherstellen.
Acht Millionen Euro Straßenverkaufswert!
Das Suchtgift hatte, wie berichtet, einen Straßenverkaufswert von acht Millionen Euro. Knapp 30 Verdächtige, davon sechs aus OÖ, sind festgenommen. Federführend war eine 25-köpfige bosnisch-albanische Tätergruppe mit militärisch Hintergrund. "Sie haben sich alle im Bosnien-Krieg kennen gelernt. Die meisten sind bosnische Serben. Die Struktur ist streng hierarchisch", berichtet Hermann Furtmüller vom LKA OÖ, der unsere Ermittlungen leitet: "Diese Täter agieren hochprofessionell. Sie haben kaum telefoniert, machten sogar Gegenobservationen."
Die Polizei gelang dieser Schlag, weil eine neue Form von internationaler Zusammenarbeit umgesetzt wurde, bei der keine Rechtshilfersuchen benötigt werden.
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