Kindergartenangst

Mein Kind will nicht im Kindergarten bleiben!

Leben
24.11.2016 16:54

Der Kindergartenstart ist für Eltern und Kind eine spannende Zeit und mit vielen Ängsten und Sorgen verbunden: Wird sich das Kind im Kindergarten wohlfühlen? Wird es in der fremden Umgebung bleiben wollen? Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder die Eingewöhnung nicht mitmachen und den Kindergarten ablehnen. Was Sie tun können, damit es klappt, erfahren Sie hier.

Vorbereitung
Der Einstieg in den Kindergarten sollte für Ihr Kind keinesfalls überraschend kommen. Sprechen Sie darüber mit Ihrem Kind und erklären Sie ihm, warum es in den Kindergarten gehen wird: Es hat dort viele Kinder zum Spielen, dort werden ganz interessante Sachen für es gemacht. Es wird gebastelt, gesungen und getanzt. Man macht viele Ausflüge und hat den ganzen Tag jemanden zum Spielen. Sagen Sie Ihrem Kind aber auch, dass Mami bzw. Papi in dieser Zeit arbeiten gehen und dass es deshalb im Kindergarten ist. Gerade ältere Kinder verstehen dann oft schon, dass sie den Eltern helfen, wenn sie im Kindergarten bleiben.

Jedenfalls wichtig ist ein Besuch des Kindergartens im Vorfeld. So sieht Ihr Kind, wie viel Spaß der Kindergarten macht, und kann ganz entspannt mit der neuen Umgebung vertraut werden. Schauen Sie mit Ihrem Kind Bilderbücher über die Zeit im Kindergarten an. Erklären Sie ihm, was im Kindergarten alles passiert, was die Kinder unternehmen, was eine Kindergartentante ist usw. Damit nehmen Sie Ihrem Kind die Angst vor dem Unbekannten und können ganz entspannt auf den ersten Tag hinblicken. Wichtig ist auch, dass Sie Ihrem Kind Sicherheit vermitteln. Auch wenn Sie selbst sich Sorgen machen, lassen Sie es Ihr Kind nicht spüren. Das überträgt sich auf Ihr Kind und das Loslassen wird umso schwieriger.

Die Startphase sollte zudem nach Möglichkeit in eine ruhige Zeit fallen, in der keine anderen großen Ereignisse stattfinden. Ein Wohnungsumzug, ein Jobwechsel der Eltern oder die Geburt eines zweiten Kindes wären in dieser Phase zu viel Unruhe und Umstellung, um auch noch den Einstieg in den Kindergarten gut zu verkraften.

Nach vier bis sechs Wochen sollte sich Ihr Kind jedoch schon eingewöhnt haben. In dieser Zeit sollten Sie sich viel Zeit für Ihr Kind nehmen und auch nach einem Kindergartentag nicht allzu viele aufregende Aktivitäten planen, denn auch das ist Stress für Ihr Kind.

Die erste Zeit
Nehmen Sie sich in den ersten Wochen Zeit, um Ihr Kind wirklich begleiten zu können. Im Kindergarten folgen Sie am besten den Anleitungen der Pädagogen zur Eingewöhnung und bleiben Sie oder gehen Sie, so wie es Ihnen geraten wird. Denn Ihr Kind muss sich daran gewöhnen, dass es in dieser Umgebung ohne Sie zurechtkommt. Wenn Sie Ihr Kind bei seiner Betreuungsperson lassen, jedenfalls verabschieden und sagen, dass Sie wiederkommen. Anfangs schon nach wenigen Minuten, dann erst nach einer halben Stunde, usw.

Die Verabschiedung ist meist der Punkt, an dem die große Dramatik ausbricht. Manche Kinder empfinden ein Unwohlsein bei dem Gefühl, in einer (noch) ungewohnten Umgebung ohne Eltern zu bleiben. Um diese Kinder kümmern sich die Pädagogen im Kindergarten gerade zu Beginn sehr intensiv, um ihnen den Einstieg in die Gruppe zu erleichtern. Die Kinder versuchen aber natürlich, ihre Eltern zum Dableiben zu bewegen: Weinen, schreien, bitten und betteln gehören da oft dazu.

Das Kind beruhigt sich aber meist, wenn die Eltern gegangen sind. Kommen Sie immer gleich zurück, bestärken Sie es in diesem Verhalten. Natürlich fühlt es sich nicht schön an, wenn Sie Ihr Kind zurücklassen, wenn es Ihnen seine Verzweiflung oder seinen Protest zeigt - oft dann nicht nur morgens, sondern auch am Nachmittag beim Abholen. Hören Sie auch hier auf die Empfehlungen der Pädagogen, wie Sie damit umgehen sollen. Denn wenn die erste Unruhe vergeht, fühlen sich die meisten Kinder schnell sehr wohl.

Etwas anderes ist es, wenn Ihr Kind dieses Verhaltensmuster nicht aufgibt und sich über eine längere Zeit bzw. an mehreren Tagen hintereinander gar nicht beruhigt. Das deutet darauf hin, dass vielleicht der Kindergarten nicht der richtige für Ihr Kind ist. Vielleicht mag es die Betreuer nicht, vielleicht ist die Gruppe aus Kindern zusammengesetzt, die es nicht mag, vielleicht fühlt es sich in den Räumlichkeiten nicht wohl. Es wäre daher jedenfalls einen Versuch wert, auch einen anderen Kindergarten oder eine kleinere Betreuungseinheit, wie eine Tagesmutter, auszuprobieren. In wenigen Fällen kann es jedoch besser sein, den Kindergartenstart um ein Jahr zu verschieben, sofern das möglich ist. Auch hier sollten Sie auf die Empfehlung der Pädagogen hören.

Teddy als Seelentröster
Ihr Kind kann ohne Weiteres auch ein Kuscheltier von zu Hause mitnehmen, um in den ersten Tagen nicht ganz so alleine zu sein. Auch eine Kuscheldecke oder ein Kleidungsstück von Ihnen kann Ihrem Kind helfen, die Trennung leichter zu verwinden.

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(Bild: kmm)



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