Im 700. Spiel der WM-Geschichte wählte Frankreichs Coach Raymond Domenech gegen das beste Team der Vorrunde die vorsichtigere Variante mit Thierry Henry als einziger Spitze. Dessen sonstiger Sturmpartner David Trezeguet musste für Fußball-Ikone Zidane Platz machen, der nach abgesessener Gelbsperre sein 105. Länderspiel bestritt und mit Jungstar Ribery das Offensivspiel ankurbeln sollte. Doch zu attraktivem Fußball kam es zunächst nicht, weil man auch den Iberern, bei denen Kapitän Raul an seinem 29. Geburtstag für Luis Garcia von Beginn an ran durfte, den Respekt vor dem Gegner anmerkte.
So entwickelte sich eine umkämpfte Partie mit wenigen Höhepunkten. Den ersten guten Angriff der Franzosen leitete nach 23 Minuten Zidane ein, der Henry steil schickte, doch dessen Hereingabe verpassten erst Ribery und dann auch Vieira. Für Belebung sorgte erst der berechtigte Elfmeter, den Villa zu seinem dritten WM-Tor nutzte, nachdem der französische Rekord-Internationale Lilian Thuram in seinem 118. Länderspiel Gegenspieler Pablo plump umgerannt hatte.
Erst allmählich suchten die zu behäbigen "Blauen" den Weg nach vorn. Und als die spanische Hintermannschaft um Abwehrchef Carles Puyol in seinem 50. Länderspiel einmal nicht aufpasste, stand es 1:1. Der gute Vieira spielte einen Traumpass auf den ebenfalls starken Ribery, der Torhüter Iker Casillas umkurvte und den Ball zu seinem ersten Länderspiel-Tor einschob.
Rückfall in den Anfangstrott
Nach Wiederanpfiff fielen beide Mannschaften wieder in den Anfangstrott zurück. Plötzlich aber ließ Zidane, bei dem sich Licht und Schatten abwechselten, sein Können bei einem wunderschönen Anspiel auf Florent Malouda aufblitzen, doch der konnte mit seinem Schuss den glänzend reagierenden Casillas nicht überwinden (52.). Eine Minute später reagierte dann Aragones auf die Harmlosigkeit in seinem Angriff und schickte in Joaquin und Garcia gleich zwei frische Stürmer aufs Feld. Doch Torchancen blieben abgesehen von einem Kopfball durch Joker Garcia (68.) lange Zeit weiter Mangelware.
Krönender Schlusspunkt durch Zidane
Insgesamt taten allerdings beide Teams auch viel zu wenig, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Die Angst vor einem Gegentreffer schien alle Akteure zu lähmen. Bei einer Einzelaktion von Joaquin (79.), der mit seinem Schuss nur das Außennetz traf, und auf der Gegenseite durch den eingewechselten Sidney Govou (81.) kam immerhin mal wieder etwas Torgefahr auf. Erst der überall auftauchende Vieira sorgte nach Zidanes Freistoß mit seiner Entschlossenheit per Kopf für die Entscheidung. Die enttäuschten Spanier wachten einfach zu spät auf. Zidane setzte dann den krönenden Schlusspunkt.
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