"Krone"-Interview

Money Boy: “Die Leute sind nun bereit für mich”

Musik
03.11.2015 10:22
Als "bizarrstes Pop-Phänomen des Jahrtausends" titulierte ihn die Fachpresse, doch der Wiener Rapper Money Boy reifte von einer YouTube-Sensationsraupe zu einem beständigen Schmetterling, der mittlerweile auch die wirtschaftliche Seite des deutschsprachigen Rap-Raums beackert. Vorhang auf für die vielleicht kontroverseste Person im heimischen Musikgeschäft.
(Bild: kmm)

"2010 habt ihr über ihn gelacht, 2015 kriegt ihr keine Konzertkarten mehr" - Sprüche wie diese aus der Fanschar des Wiener Rappers Money Boy spiegeln die noch kurze, aber erfolgreiche Karriere des Künstlers wieder. Mit dem Song "Dreh den Swag auf" startete Sebastian Meisinger 2010 ohne Hilfe von Medien auf YouTube durch und etablierte sich mit dem Aufbau eines unvergleichlichen Images, einer goldenen Nase für den richtigen Zeitpunkt und gezielt eingesetzter Provokation in den sozialen Netzwerken über die Jahre zu einem Rap-Phänomen, das mit Begriffen wie "bizarr", "kalkuliert" und "einzigartig" gleichgesetzt wird.

Fünf Jahre, drei Alben, knapp 40 Mixtapes und etliche ausverkaufte Konzerte im vierstelligen Besucherbereich später müssen auch die kritischen Geister einsehen, dass aus der anfänglichen Zeitgeisterscheinung eine fixe Konstante am Musik-Firmament erwuchs. Vor seinem Auftritt in der restlos ausverkauften Arena haben wir uns backstage mit Money Boy getroffen, um mit dem smarten Geschäftsmann über seinen ganz persönlichen Lebenskosmos zu reden.

"Krone": Money Boy, 2010 bist du mit dem Song "Dreh den Swag auf" auf der Bildfläche erschienen, wenige Monate später warst du das größte heimische YouTube-Wunder. Warum kam der Erfolg deiner Meinung nach so schnell?
Money Boy: Das war einfach gutes Timing. Heute gibt es so viel mehr Leute als früher, die via YouTube oder Facebook bekannt werden. Ich war einfach früher dran als die meisten anderen und wurde von niemandem gepusht. Es gab damals viel weniger Konkurrenz, große YouTube-Stars von heute gab es damals noch nicht. Zudem geht heute fast jeder Deutschrapper auf Platz eins oder zwei in den Charts, aber vor fünf Jahren war das Genre in einem Tal. Ich habe mich anders promotet und etwas in einer Art und Weise gemacht, wie sonst niemand. Das war einfach neu und anders und deshalb explodierte es - da war sicher auch eine Portion Glück dabei. Würde ich erst heute Musikvideos machen wollen, wäre es ungleich schwieriger.

"Krone": Du warst fast schon 30 als du in das Licht der Öffentlichkeit gerückt bist, hast aber dein Leben lang mit Rap und Hip Hop zu tun gehabt. Was passierte all die Jahre davor?
Money Boy: Ich habe schon als Schüler ein Movement gestartet, wie jetzt mit meiner Glo Up Dinero Gang, den Rappern. Damals war ich der Zeit aber viel zu weit voraus, gerade in Österreich hat das einfach niemand gecheckt. Es dauert immer lange, bis etwas von Amerika rüberschwappt. Ich habe schon in der Schule gerappt und wollte der Boss von einem Label sein und andere Rapper rausbringen - damals sah ich aber keine Perspektive und habe dann etwa sechs Jahre lang studiert. Als ich damit fertig war, wurden YouTube, Facebook und Twitter gerade populär und das war auch für mich der perfekte Zeitpunkt, durchzustarten. Anfangs haben mich die Leute dann auch nur gefeiert, weil es neu und etwas anderes war, mittlerweile spüre ich, dass die aktuelle Generation nun bereit ist, meine Musik zu fühlen und sich meine Songs auf das Smartphone zu holen. Ich hätte das alles schon gerne direkt nach der Schule gemacht, aber bis auf Samy Deluxe gab es nicht viel. Ich musste einfach warten und Geduld beweisen.

"Krone": Du hast bekanntermaßen Publizistik- und Kommunikationswissenschaften studiert und als das bekannt wurde, wurde die Sache medial bis aufs Letzte ausgeschlachtet. Andererseits bist du wohl auch durch dieses Studium zu einem PR-Genie gereift, das sich dadurch auch so gut vermarkten konnte?
Money Boy: Auf jeden Fall, man setzt sich auf der Uni halt eher mit dem trockenen Stoff auseinander, du hast wenig Berührungspunkte mit der Praxis. Später, als ich meine Sache aufzog, merkte ich aber, dass gewisse Dinge und Denkweisen hängenblieben und ich wusste, was man machen muss. Mir hat es geholfen, viel fokussierter zu arbeiten. Was ist ein Image? Wie vermarktet man sich selbst? Welche PR-Strategien wendet man an? Man macht zwar vieles trotzdem instinktiv, aber das Studium hat mir viel gebracht. Ich bin froh, dass ich diese Dinge jetzt praktisch anwenden kann und auch die Erfolge daraus ziehe.

"Krone": Du wurdest schon des Öfteren als das bizarrste Pop-Phänomen dieses Jahrtausends bezeichnet. Wie stehst du zu dieser Aussage?
Money Boy: Eigentlich ist das cool, Superlative müssen per se nichts Schlechtes sein. Lady Gaga hat man auch als bizarr bezeichnet. Man muss das wohl sein, um die Aufmerksamkeit zu bekommen und sie über einen längeren Zeitraum zu halten. Ich sehe mich als Unikat und mache die Dinge anders, deshalb sehe ich auch keine Konkurrenz. Ich bin selbst Fan und habe eine große Leidenschaft für die Musik und den ganzen Lifestyle. Angefangen bei kleinen Dingen, wie den Klamotten oder den Ketten bis hin zu den US-Produkten, die mich immer interessiert haben. Ich mache es einfach auf meine Art und damit bin ich sehr zufrieden.

"Krone": Der Deutschrap per se ist zum Gangsta-Rap mutiert - du hingegen warst niemals ein Gangsta-Rapper, sondern hast immer schon mit viel Ironie und Doppelbödigkeit gearbeitet. War das von Anfang an so konzeptioniert?
Money Boy: Geplant war es nicht, aber es ist schon eine Regel, dass ich nicht das mache, was alle anderen machen. Dadurch falle ich leichter auf, weil ich einfach eigenständiger bin. Ein zehnter Bushido hat es natürlich schwerer als ich. Ich hatte schon immer meine eigene Vision und es war praktisch, dass sie sich immer von anderen unterschied.

"Krone": Du achtest aber sehr penibel darauf, ein Mysterium zu bleiben, dich nicht gänzlich zu öffnen.
Money Boy: Ich habe noch viel Potenzial, das ich bislang nicht ausgeschöpft habe. Einen Hit oder ein Top-Video kann man nie planen, da muss man trotz Strategie auch Glück haben. Ich versuche aus jedem einzelnen Song einen Hit zu machen, denn bei meinem derzeitigen Status und der Fangemeinschaft ist meine Motivation, immer einen draufzusetzen. Ich will nicht einfach irgendwas machen, das kann kein Anspruch sein. Anfangs sagten alle, ich könne gar nicht rappen, aber mittlerweile habe ich im Internet mehrere Hundert Songs veröffentlicht und die Leute, die sich genauer mit mir befasst haben, merkten, dass ich doch rappen kann. Was Songwriting oder Texte angeht, habe ich aber noch viel mehr Facetten, die ich noch bieten kann. Ich kann Leute immer noch überraschen - egal, ob Song-, Video- oder Liveshowtechnisch. Ich habe ja auch die Sprache geprägt, war mal "Jugendwort des Jahres". Die Leute haben meinen Slang übernommen, die grammatischen Fehler, die ich absichtlich angewendet habe, um mich von anderen zu unterscheiden. Money Boy wird immer ein Thema sein.

"Krone": Erfolgreiche Rapper werden an und für sich sehr schnell und oft kopiert - warum ist das bei dir bis heute nicht wirklich der Fall?
Money Boy: Das könnte daran liegen, dass sich noch niemand dran gewagt hat, weil es vielleicht eine zu offensichtliche Kopie wäre, oder weil sie es nicht konnten. Mittlerweile gibt es aber Rapper, wie LGoony, den ich gesignt habe und der sicher auch sehr groß wird, die meine Art von Musik aufgenommen und weiterverarbeitet haben. Auf Twitter merke ich, dass es Leute gibt, die sich irgendwelche Namen geben wie Kodein-Jürgen und versuchen, auf diese Schiene aufzuspringen. Es hat ein bisschen gebraucht, bis die Leute alt genug waren, um selbst solche Musik aufzunehmen. Das ist aber im Steigen begriffen.

"Krone": In deiner kurzen Karriere hast du bereits drei Alben und etwa 40 Mixtapes veröffentlicht - alleine heuer waren es bislang zehn. Hast du denn niemals einen kreativen Einbruch?
Money Boy: Nein, denn meine Vorbilder sind US-Rapper wie Lil Wayne, der auch ohne Unterlass Songs macht. Ich habe mich selbst so konditioniert, dass ich wie eine Maschine am Fließband Songs produziere. Je mehr du macch wollte immer jemand sein, der nach dem Studio gleich fünf, sechs Songs aufnehmen kann. Wenn du das jeden Tag übst, dann geht es auch. Ich bin unschlagbar, wenn es um Geschwindigkeit geht.

"Krone": Als Mensch, der sehr firm mit der PR ist - ist dir dein Image wichtiger als die Musik?
Money Boy: Mir persönlich ist immer die Musik am wichtigsten. Viele Sachen, die einen hohen Promo-Effekt nach sich ziehen, entstehen dadurch, dass ich so einen hohen Output habe. Es kann leicht sein, dass irgendwelche Twitter-Witze oder bestimmte Songs zu einem Thema werden. Solche Sachen entstehen aus meiner Quantität. Einiges mache ich auch aus Spaß, um zu sehen, was funktioniert und was nicht, aber darin investiere ich fast keine Energie. Die Musik hat immer Vorrang. Ich bin ein Künstler, der Konzerte spielt, alleine heuer waren es etwa 100 - auf der Bühne kann ich mich nicht auf Promo verlassen, da müssen die Songs sitzen. Wenn du Touren spielen willst, bringen dir viele Facebook-Likes und ein paar lustige Bilder nichts.

"Krone": Ein beliebtes Stilmittel im Rap und natürlich auch bei dir ist die Provokation. Passiert die bewusst oder oft auch unbewusst?
Money Boy: Manchmal ist mir die Provokation natürlich schon bewusst. Ich persönlich bin sehr liberal und tolerant - egal wer was macht, mich bringt nichts leicht aus der Fassung, andere dafür schon. Online-Shitstorms gibt es heute sehr schnell und ich fördere das oft bewusst. Heute ist es zum Trend geworden, dass man Leute zensiert und dauernd mit der Political-Correctness-Keule fächert. Als Rapper bin ich aber gegen Zensur. Es ist Kunst und Musik und man sollte alles sagen dürfen. Ich will auch ein bisschen die Gesellschaft auflockern. Man kann über alles Witze machen, wenn man es mit Humor nimmt und trotzdem Ernst bleiben, wenn es die Situation erfordert. Mit Provokation will ich den Leuten auch zeigen, dass ein Witz nicht zu den wirklich schlimmen Dingen der Welt gehört.

"Krone": Gibt es denn Themenbereiche, die du aus gewissen Umständen nicht berühren würdest, worüber du keine Witze reißen würdest?
Money Boy: Ja, die es gibt. Sachen wir Religion oder generell heikle, soziale Probleme, wo Menschen sehr empfindlich sind. In meinen Texten habe ich schon Sachen, die manchmal kontrovers rüberkommen, wie zum Beispiel "du Schwuchtel" oder so etwas in der Art, aber das muss man immer im Rap-Kontext sehen. Ich passe auch darauf auf, niemanden zu diskriminieren, da muss man vorsichtig sein. Nicht nur, weil man das nicht darf, sondern weil ich auch kein Verlangen habe, diese Themen anzusprechen. Wenn ich mit Kumpels darüber reden kann, dann bringe ich diese Themen auch in die Öffentlichkeit.

"Krone": Hast du denn selbst einen besonderen Zugang zu Religion, weil du hier besonders vorsichtig bist?
Money Boy: Ich habe mich ein bisschen damit befasst, mich informiert und hie und da mal etwas in der Bibel oder auf Wikipedia nachgelesen. Das Interesse ist schon da und hin und wieder denke ich darüber nach, aber ich bin nicht besonders religiös. Das Thema spielt in meinem Leben keine wichtige Rolle.

"Krone": Neben deinen vielen Fans hast du bekanntermaßen genauso viele Hater, die dich zu jeder sich bietenden Gelegenheit beschimpfen. Kommt dir das nicht auch gelegen?
Money Boy: Auf jeden Fall. Meistens werde ich gefragt, wie ich damit umgehe, aber du hast es schon richtig gedeutet - es hat auch etwas Gutes, zu polarisieren und viele Gegenstimmen zu haben. Selbst ein Eminem hatte viele Gegner, so geht es eigentlich jedem erfolgreichen Rapper - das macht das Ganze auch aus. So werden die Pro-Fans aber noch größere Fans. Wenn die in der Klasse merken, dass die meisten Money Boy hassen, fühlen sie sich in der Schule vielleicht noch cooler. So sollte man das auch sehen und nicht herumheulen, wenn einen Leute dissen. Wichtig ist es, Emotionen zu erzeugen - sowohl positive, als auch negative.

"Krone": Warst du als Kind oder Schüler auch immer auf der Seite derjenigen, die von der großen Masse vielleicht nicht gemocht wurden, die kontrovers waren und polarisierten?
Money Boy: Ja, vor allem bei Musik und Humor. Ich habe immer schon Dinge gemocht, die nicht zum Mainstream zählten und die viele nicht cool gefunden haben. Ich bin halt der Dude, der beim Kinofilm an den zehn Stellen lacht, die sonst keiner witzig findet. Mein Humorverständnis und mein Musikgeschmack waren immer schon anders. US-Rapper waren damals nicht so beliebt und ich fand mich damit eigentlich umso cooler.

"Krone": Bei den mehreren hunderten Nummern, die du in den letzten fünf Jahren verfasst hast, sind da mittlerweile auch welche dabei, mit denen du dich nicht mehr identifizieren kannst? Wo du dir denkst: "Scheiße, was habe ich da gemacht?"
Money Boy: Eigentlich gar nicht. Ich hatte schon einmal den Zeitpunkt, wo ich "Dreh den Swag auf" nicht mehr live spielen wollte, weil ich mir dachte, ich hätte so viele neue Sachen und einen neuen Sound und mich der Song gelangweilt hat. Ich habe den Song auch bei großen Shows mit viel Publikum weggelassen, bei "Gucci und Prada" habe ich das auch gemacht, aber mittlerweile habe ich mich damit wieder angefreundet. Ich freestyle darin oft oder baue spontan neue Textpassagen ein, damit bleibt es für mich spannender.

"Krone": Was ist aus der Perspektive als Rapper deine größte Angst? Dass du keine Kreativität verlierst?
Money Boy: Nein, ich fühle mich eher dazu gezwungen, meine Ideen immer auszunützen und schnell ins Studio zu gehen. Ich freue mich sogar über die Tage, wo ich mal keinen Bock auf Rap oder neue Texte habe. Ich habe eigentlich überhaupt keine Angst. Alle Rapper hatten Zeiten, wo sie angesagt waren, dann waren sie mal weg vom Fenster und später wieder relevant. Ich sehe das als Herausforderung und weiß, dass alles passieren kann. 50 Cent war vor zehn Jahren auch an der Spitze und heute ist er einfach nicht mehr wichtig, aber ich traue ihm ein großes Comeback zu - Snoop Dogg ist ein ähnliches Beispiel, da ging es auch auf und ab. Die schlechten Zeiten muss man durchtauchen, dessen muss man sich bewusst sein. Dann braucht man auch keine Angst davor haben.

"Krone": Du kommst ja aus dem 15. Bezirk, Rudolfsheim-Fünfhaus, wo der SPÖ-Jungpolitiker Maximilian Zirkowitsch für die Wiener Gemeinderatswahlen mit Slogans wie "Fünfhaus, du Opfa, gib Stimme!" geworben hast. Hast du das mitgekriegt und wie denkst du darüber?
Money Boy: Am Rande habe ich das mitbekommen und fand das total lustig. Ich wusste nicht, ob das echt ist oder ein Facebook-Joke.

"Krone": Die Leute wissen aber auch oft bei dir nicht so recht, ob du echt oder eine reine Kunstfigur bist. MC Fitti hast du deshalb einmal angeprangert, aber auch dir wird die Authentizität oft in Abrede gestellt.
Money Boy: Das habe ich eigentlich nicht so gerne, aber wenn derjenige trotzdem meine Songs hört und Konzerte besucht, ist es mir egal. Ich bin auf Twitter und auch auf Tour sehr nahe bei den Fans. Jeder, der mich kennenlernt würde niemals sagen, dass ich nicht authentisch wäre oder einfach nur ein Fake. Das muss ich den Leuten nicht einmal eintrichtern, die lernen mich kennen und wissen einfach, wie ich bin. Es kommt aber nicht darauf an, ob jede Textzeile wahr ist. Das eine ist Kunst, das andere der Künstler. Wenn ich in manchen Tracks erfundene Geschichten einbaue heißt das nicht, dass ich als Künstler nicht echt bin. Das eine schließt das andere nicht aus.

"Krone": Hattest du in deinem Alltagsleben schon schlechte Erlebnisse mit Fans?
Money Boy: Das passiert ganz selten. Bei zwei oder drei Shows gab es vielleicht Zwischenfä dass vielleicht 50 Prozent negativ eingestellt waren, weil sie mir den Mittelfinger deuteten, aber das hat sich ziemlich aufgehört. In den letzten zwei Jahren gab es keine Situation, wo jemand persönlich zu mir kam und mich negativ konfrontiert hat. Es kommt vor, dass jemand meine Musik scheiße und mich cool findet - das finde ich eigentlich schon negativ, aber das ist auch schon das Schlimmste. Ich respektiere auch selbst jeden.

"Krone": Du lebst nach wie vor in Wien - glaubst du nicht, dass der Sprung nach Berlin einmal kommen wird müssen, wenn du weiter großen Erfolg haben wirst?
Money Boy: Dieses Jahr habe ich viel Zeit in Berlin und Düsseldorf verbracht. Du hast halt alle Hip-Hop-Medien, Videoproduzenten oder Tonstudios und Leute aus der Industrie in diesen Städten, aber im Grunde ist der deutschsprachige Markt ein einziger und ich bin auch aus Wien in eineinhalb Stunden mit dem Flugzeug überall in Deutschland. Ich finde nicht, dass man zwingend nach Deutschland ziehen muss. Der wirklich größere Markt wäre Amerika, das hätte für mich einen Reiz. Ich finde ja von Sport über Shoppen bis zum Essen alles dort so cool und früher wollte ich sogar dort leben. Heute ist das nicht mehr so, weil ich auch hier was aufbauen kann, das länger anhält. Es wäre aber schon ein Traum, durch ein YouTube-Video oder einen Song dort den Hype zu kriegen, um Touren zu spielen oder berühmt zu werden. Das sind dann auch ganz andere Gelddimensionen. Ich habe hier noch viel zu tun, den Gedanken mit dem Durchstarten in den USA gebe ich aber nicht auf.

"Krone": Dir war es immer wichtig, nicht nur Musiker, sondern auch Geschäftsmann zu sein. Mittlerweile hast du schon andere, junge Künstler unter Vertrag. Welche Ziele hast du von der wirtschaftlichen Seite aus gesehen?
Money Boy: Viele Ziele sind schon erreicht. Ich habe schon sehr früh versucht, diese Seite zu bearbeiten und mir war nie klar, ob das funktionieren wird - auch nach außen hin. Ich habe aber Leute, die zwischen 17 und 20 sind im Team, so wie Hustensaft-Jüngling oder MC Smoke und die haben alle eine eigene Fanbase. Ich dachte, dass das sehr schwierig werden würde, aber sie haben sich durchgesetzt und haben jetzt ihre eigenen Fans und eigenen Mixtapes. Da ist noch genug Platz nach oben. Gleichzeitig habe ich noch selbst viele Projekte in der Pipeline. Es wird also noch genug von uns allen zu hören und sehen geben. Wir wollen auch eine Klamottenmarke und vielleicht eine Videoproduktionsfirma aufbauen, Managements von Künstlern übernehmen. Ich habe da sehr viele Visionen und will einfach parallel zur Musik viele Bereiche erschließen.

"Krone": Wenn du es dir aussuchen könntest - was sollen die Leute über Money Boy denken?
Money Boy: Sie sollten Respekt vor meiner Musik haben und sich mit mir auseinandersetzen. Sie sollen mir meine Musik auch zugestehen. Man sollte mir auch nachsagen, dass ich auf Sprache, Mode oder dem Deutschrap generell Einfluss hatte. Ich weiß schon, dass ich nicht der Mega-Trendsetter bin, aber manche Dinge sind unüberhörbar von mir geprägt. Wenn ich für diese Arbeit Respekt kriege, dann bin ich auf jeden Fall zufrieden.

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