Atom-Streit
Der Iran reichert wieder Uran an
IAEO-Generaldirektor ElBaradei kritisierte die Entscheidung Teherans zu einem Zeitpunkt, an dem seine Behörde noch keine völlige Klarheit über das Atomprogramm habe. Ein Sprecher des Weißen Hauses sagte, zwar sei derzeit kein Angriff geplant, aber die "militärische Option" bleibe auf dem Tisch. Die USA wollten den Streit in Zusammenarbeit mit der internationalen Gemeinschaft auf friedliche Weise beilegen. Dennoch dürfe man keine "Optionen" ausschließen.
Großbritannien erwägt unterdessen die Einschaltung des UNO- Sicherheitsrats. Dieser Schritt soll bei einem Treffen der Außenminister Deutschlands, Frankreichs und Großbritanniens am Donnerstag in Berlin geprüft werden, so der britische Außenminister Straw. Bundeskanzler und EU-Ratsvorsitzender Schüssel warf dem Iran vor, dass er durch sein Vorgehen im Atomstreit "dem Weltfrieden schadet".
Warnung an den Westen
Der iranische Ex-Präsident Rafsandjani warnte den Westen vor voreiligen Schritten. "Der Westen sollte jetzt klug vorgehen und nichts zu tun, was er nachher bereut", sagte Rafsandjani am Mittwoch in einer Rede an der Universität Teheran zum islamischen Opferfest. An die iranische Regierung appellierte er, besonnen zu bleiben und nur ihre "legitimen Rechte" gemäß dem Atomwaffensperrvertrag durchzusetzen.
Der Iran hatte sich im Oktober 2003 in einer Vereinbarung mit Deutschland, Frankreich und Großbritannien bereit erklärt, die Urananreicherung auszusetzen. Bereits im August nahm Teheran aber eine Vorstufe zur Urananreicherung, die Uranumwandlung (Konversion) wieder auf. Daraufhin brachen Deutschland, Großbritannien und Frankreich ihre im Namen der EU geführten Verhandlungen mit Teheran vorerst ab. Sie sollten am 18. Jänner wieder aufgenommen werden.
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