Kritik:

Fragwürdige Klimabilanz bei Plug-in-Hybriden

Vorarlberg
18.12.2025 10:33

Der Verkehrsclub Österreich (VCÖ) bemängelt die Angaben zu den CO2-Emissionen bei Pkw-Hybridantrieben und fordert entsprechende steuerliche Anpassungen. 

In Vorarlberg wurden heuer in den ersten elf Monaten 1156 Plug-in-Hybrid-Pkw neu zugelassen, zeigen Daten der Statistik Austria. Damit waren 8,8 Prozent der Neuwagen Plug-in-Hybride. Genau diese Modelle sind dem VCÖ ein Dorn im Auge – und das hat seinen Grund: Die tatsächliche Klimabilanz beim Fahren der Plug-in-Hybride auf der Straße „ist im Durchschnitt um ein Vielfaches schlechter als bei den Tests unter Laborbedingungen ermittelt wird“, weist der VCÖ auf die von der Europäischen Umweltagentur veröffentlichten realen Emissionsdaten hin. Diese würden zeigen, dass die in der EU im Zeitraum 2021 bis 2023 neuzugelassenen Plug-in-Hybrid-Pkw mit 135 Gramm pro Kilometer beim Fahren auf der Straße fast viermal so hohe CO2-Emissionen verursachen, wie die Herstellerangaben versprechen.

Während laut Herstellerangaben die Hybride im Schnitt um 75 Prozent niedrigere CO2-Emissionen haben als Benzin- und Diesel-Pkw, ist in Wirklichkeit der CO2-Ausstoß im Schnitt um nur 19 Prozent niedriger, macht VCÖ-Mobilitätsexperte Michael Schwendinger aufmerksam. Deswegen beurteilt er die von der EU-Kommission geplanten Ausnahmen für Plug-ins als „völlig ungerechtfertigt“. Wie berichtet, will die Kommission auch nach 2035 Plug-in-Hybride bei Neuzulassungen erlauben.

Fragwürdige steuerliche Begünstigungen
Auch die steuerliche Begünstigung dieser Modelle entbehrt für Schwendinger jeder Grundlage: „Sowohl die Normverbrauchsabgabe als auch die motorbezogene Versicherungssteuer richten sich nach den Herstellerangaben beim CO2-Ausstoß. Dem Staat entsteht dadurch ein Schaden, denn die Plug-in-Hybride leisten deutlich weniger Steuerbeiträge als sie eigentlich aufgrund ihres tatsächlichen CO2-Ausstoßes leisten müssten.“

Reformen gefragt
Folglich fordert Schwendinger, dass die Berechnungsformel bei der Versicherungssteuer sowie bei der Normverbrauchsabgabe reformiert wird. Dabei soll berücksichtigt werden, dass der reale CO2-Ausstoß deutlich höher ist als beim WLTP-Test erhoben wird.

Porträt von Vorarlberg-Krone
Vorarlberg-Krone
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