Ausstellung
MAK-Modeschau: Und Wo bleibt Helmut Lang?
Das Wiener Museum für angewandte Kunst widmet sich bis 3. Mai dem legendären österreichischen Designer. Was ein lange erwartetes Ausstellungshighlight sein könnte, verfehlt sein Thema zwischen Gestaltungsambition und marginalen Objekten.
Könnte man die Qualität einer Ausstellung an der Titellänge messen, müsste „Helmut Lang. Séance de Travail 1986-2005/Excerpts from the MAK Helmut Lang Archive“ sensationell sein. Endlich eine Schau über den großen Designer! Doch man sollte das Kleingedruckte lesen: „Excerpts“, Ausschnitte, aus dem „Helmut Lang Archive“.
Langs Entwürfe sind hier jedenfalls kein Thema, auch nicht, was die Faszinationseiner Mode bis heute ausmacht. Dafür bekommt man Archivmaterial in Vitrinen vorgesetzt. Wie er seine Shops entwickelte, seine Parfüms, seine Geschäftsstrategien – wie in einer hoch modisch aufgepimpten Volkshochschulausstellung.
Denn die Gestaltung ist hier Hauptsache. Alles ist der kühlen Architektur seiner Shops nachempfunden. Und der Hauptraum ist nur noch Camouflage. Am Boden ist die Sitzordnung der „Séance de Travail“-Modeschau tapeziert. Eine Publikation fehlt. Auch die Wand- und Objektbeschriftung ist so cool, dass man die Minimalschrift kaum lesen kann. Das alles mag Fachleuteerfreuen. Doch Museumsbesucher könnten sich um die 16,50 Euro Eintritt betrogen fühlen.
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