Das Innenministerium verspricht sich von 12-Stunden-Schichten mehr Flexibilität, Planbarkeit sowie bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie für 33.000 Beamte – doch auch erste Skepsis aus den eigenen Reihen wird registriert ...
Die österreichische Polizei wirft ein halbes Jahrhundert Tradition über Bord: Das legendäre 24-Stunden-Dienstrad soll bald Geschichte sein. Das neue Modell verspricht Flexibilität, mehr Freizeit und ein modernes Arbeitsleben für die rund 33.000 Exekutivbeamten.
Zugleich soll die Sicherheit der Bevölkerung weiterhin „lückenlos gewährleistet sein“ – und genau da melden sich erste Skeptiker aus den eigenen Reihen zu Wort: „Ob das wirklich entlastet oder nur neue Probleme schafft, wird sich erst bei der Einführung zeigen. Vor allem auch bei kleineren Dienststellen“, heißt es aus der Truppe.
Mitarbeiterbefragung zeigte Nachholbedarf auf
Nach Jahren wachsender Unzufriedenheit – bestätigt durch eine mehr oder minder desaströse Mitarbeiterbefragung – reagiert das Innenministerium „zeitgerecht“. Polizistinnen und Polizisten sollen künftig bei der Dienstplanung deutlich mehr mitreden dürfen und alle drei Monate selbst entscheiden, ob zusätzliche Freizeit oder überstundenorientierter Dienst bevorzugt wird.
Weniger unplanbare Mehrbelastung, bessere Gesundheit, mehr Zeit für Familie, Regeneration und Fortbildung: So lautet das große Versprechen der Führungsebene. Gleichzeitig sollen auch EU-Arbeitszeitrichtlinien erfüllt werden.
In der Nacht sowie an Sonn- und Feiertagen ist bislang nur die Hälfte der Truppe im Einsatz. Trotz Mehraufwand war das bislang nur mit Überstunden machbar.

Andreas Achatz, BMI-Generalsekretär
Bild: APA/HANS KLAUS TECHT
Echtbetrieb wird simuliert, dann wird an Truppe erprobt
Fakt ist: Ab Frühjahr nächsten Jahres wird das neue Modell in mehreren Bezirken der Bundesländer Wien, Niederösterreich, Steiermark, Oberösterreich und Vorarlberg simuliert und dann im Echtbetrieb getestet.
Die daraus gewonnenen Erfahrungen sollen in die für 2027 geplante bundesweite Einführung einfließen. Innenminister Gerhard Karner spricht vom „starken Zeichen für zukunftsorientierte Polizeiarbeit“, ein sicherheitspolitischer Bauchfleck ist offiziell natürlich streng verboten.
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